Erneute Niederlage gegen ein abwehrstarkes Zug United

Wie schon beim Saisonstart verlieren die Malanser auswärts erneut gegen ein hartnäckiges Zug United. Trotz spielerischer Vorteile fanden die Alligatoren auch im Rückrundenspiel gegen die Zuger über weite Strecken kein Rezept, ihr Abwehr-Dispositiv zu knacken.

von Heinz Grass, UHC Alligator Malans /Archivbild: Erwin Keller

Die Malanser zeigten bereits in den ersten Spielminuten den starken Willen, dem Gegner ihren «Gameplan» mit ihrem bekanntem Pressing-Spiel aufzuzwingen, was ihnen zu Beginn auch sichtlich gelang. Konzentriert und druckvoll agierten die Alligatoren, wenn im Abschluss auch noch wenig Nennenswertes passierte. Die Zuger wirkten mit ihrer Defensivarbeit in dieser Phase eher etwas unsicher und dennoch gelang es auch ihnen immer wieder, ein ernsthaftes Zeichen vor dem Malanser Gehäuse zu setzen. Bis zur 16. Spielminute aber blieb die Partie über weite Strecken zerfahren und ineffizient. Auszeichnen konnten sich bis zu diesem Zeitpunkt erst die beiden Schlussmänner mit jeweils guten Paraden. Christoph Camenisch, heute nach seiner Verletzungspause wieder genesen zurück im Einsatz, liess dann dank seinem Treffer die mitgereisten Alligatoren-Fans erstmals jubeln. Mit seinem gezogenen und sehenswerten Hocheckschuss brachte er die Bündner verdient in Führung. Dieses Ergebnis blieb bis zum Schluss eines eher ereignisarmen und emotionslosen Startdrittels.

Nach der Pause zeigte das Spiel einen geänderten Charakter. Nach nur einer gespielten Minute im Mittelabschnitt wurde der Ausgleich mit dem Treffer von Severin Nigg bereits Tatsache. Er erbte den Ball, welcher beim Zuspiel von Adrian Furger am Fuss von Lukas Veltsmid unglücklich abprallte und traf in der Folge unhaltbar für Sandro Breu. Es lief die 23. Minute als Dan Hartmann eine hart gepfiffene Strafzeit entgegennehmen musste. Es winkte die Chance zur erstmaligen Zuger Führung, doch es kam anders. Dem pfeilschnellen Joel Friolet gelang es, aus einer Zuger Unkonzentriertheit im Powerplay, mit einem herrlichen Sololauf und zwei gekonnten Dribblings, Torhüter Petter Nilsson zum Shorthander zu bezwingen. Praktisch mit Ablauf dieser Strafzeit wurde Remo Buchli von Alexander Hallén unsanft über die Bande gestossen, was eine 2 plus 2 Minuten-Strafzeit zur Folge hatte. Zu umständlich nutzten die Alligatoren die daraus ergebene 4-minütige nummerische Überlegenheit. Das Spiel wirkte nun zunehmend um einiges härter und die Platzherren fanden immer besser ins Spiel. Die Ernte der Zuger Bemühungen folgte postwendend. Mit Toren von Alexander Larsson (31.) und Nigg’s zweitem Streich (34.), gingen die Zuger gar erstmals in Führung. Dieser Treffer, wenn zu diesem Zeitpunkt eher entgegen dem bisherigen Spielverlauf, schüchterte auch die Alligatoren ein und das Spielgeschehen glich sich zunehmend aus. Praktisch mit dem Sirenenton zur zweiten Pause verschuldete Kevin Berry wegen einem etwas unmotivierten und überharten Körpereinsatz das nächste Unterzahlspiel der Malanser.

Berry musste nach Wiederbeginn des dritten Drittels nur gerade 30 Sekunden mit der Strafbank Vorlieb nehmen, als Söldner Hallén die Innerschweizer bereits mit zwei Längen in Front bringen konnte. Es folgten weitere physische, mehrheitlich auch hart und emotionsreich gespielte Minuten im Schlussabschnitt, welche letzten Endes mit Strafzeiten gegen Camenisch (46.) und Adrian Uhr (50.) endeten. Die ermöglichten Überzahlsituationen verblieben jedoch beiderseitig torlos. Die Alligatoren hatten es versäumt, ihre zu Beginn gezeigte Überlegenheit, weiterhin fortzusetzen. Die Zuger standen aber auch in ihrer Defensivzone äusserst kompakt und unterbanden die gefürchteten Querpässe durch den Slot allemal. Auch die Umstellung auf zwei Linien brachte nur einen leicht erhöhten Druck aufs Zuger Tor, doch gute Abschlusspositionen der Malanser wurden durch die Zuger Abwehrkräfte allesamt zur Nichte gemacht. Beide Coaches bezogen noch ihre Timeouts, wobei Headcoach Pius Caluori sogar das Risiko auf sich genommen hatte, Torhüter Breu schon in der 56. Spielminute zu Gunsten eines weiteren Feldspielers vom Feld zu nehmen. Am Score indes aber änderte sich nichts mehr. Die Zuger gewinnen dieses Rückrundenspiel mit 4:2 und können in der Tabelle zu den Spitzenteams aufschliessen. Die Alligatoren haben es verpasst, ihre zahlreichen Chancen in diesem Spiel in Zählbares zu verwandeln. Die Zuger bleiben somit wie schon im Hinspiel der erwartet unbequeme und schwer bezwingbare Gegner der Malanser.

Kommenden Samstag empfangen die Alligatoren mit dem HC Rychenberg Winterthur bereits einen nächsten unberechenbaren Gegner in Maienfeld (Sa. 20.11.2021 – 19.00 Uhr). Es wird dies das letzte Meisterschaftsspiel vor der WM-Pause sein und insofern dürften dann auch alle WM-Fahrer in den Reihen der Malanser wieder in einen Ernstkampf zurückkehren.

Das sagt Cheftrainer Pius Caluori zum Spiel: «Zug hat sehr solidarisch verteidigt. Wir machten ihnen 2-3 Geschenke zu viel. Dennoch hätten wir das Spiel mit mehr Abschlussqualität gewinnen können. In diesem Punkt waren wir jedoch ungenügend.»

 

Zug United – UHC Alligator Malans 4:2 (0:1, 3:1, 1:0)
NLA Qualifikation – Spiel 11, Stadthalle Zug (Herti) Zug, 346 Zuschauer.
SR Cyrille Schädler | Steven Preisig

Tore: 16. Camenisch 0:1;  22. Nigg (A. Furger) 1:1; 25. Friolet (in Unterzahl bei Ausschluss D. Hartmann) 1:2; 31. Larsson (Hallén) 2:2; 34. Nigg (T. Flütsch) 3:2; 41. Hallén (Andersson bei Ausschluss Berry) 4:2.

Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Zug, 3mal 2 Minuten gegen Malans

Zug: Nilsson; Mock, Uhr; T. Flütsch, Staub; Schelbert, Menon; Larsson, Andersson, Hallén; Nigg, Furger, Bäcklin; A. Flütsch, Schmidiger, Maurer;
Ersatz: Knüsel, Egli, Hess, Schälin.
Malans: Breu; Tromm, Obrecht; Berry, Veltsmid; Camenisch; R. Schubiger; Holenstein, Nett, Vetsch; D. Hartmann, Friolet, Buchli; V. Schubiger, Rohner, Capatt;
Ersatz: Krättli, Schmid, Gartmann, M. Hartmann, Störi, Bardill.

Bemerkungen: Zug ohne Bachmann, Laely, Odermatt und Stocker (alle verletzt)
Malans ohne Braillard, Witter, Jäger, Flütsch (alle verletzt) Schnell (krank); 54. Timeout Zug; 57. Timeout Malans; Malans ab 56.ohne Torhüter;
Beste Spieler: Tim Mock für Zug, Markus Holenstein für Malans

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