U16A scheitert nach starker Saison erst im Halbfinal

Im Mai 2021 begann mit dem Kick-Off eine spezielle Saison – nach dem pandemiebedingten Abbruch in der Vorsaison mit unklaren Vorzeichen. Mit neu zusammengesetztem Staff und einem jungen Team aus verschiedenen Spielertypen ging es in die Vorbereitung. Das eher schmale Kader konnte mit Talenten von unseren Partnervereinen in Davos und Sargans ergänzt werden, was sehr wertvoll war. Auch Spieler aus dem U14-Förderkader konnten wir immer wieder in den Trainings begrüssen und in den Spielen auf sie zählen. Sie konnten so wichtige Erfahrungen für die Zukunft machen.

Im Frühling und Sommer lag der Fokus klar auf einzeltaktischen Elementen wie den Spielerrollen. Small-Game Spielformen mit wenig Raum standen praktisch in jedem Training an. Bewusst erst im August wurde erstmals 5 gegen 5 gespielt und mehr an gruppentaktischen Elementen wie Positionsspiel und Spielsystem gefeilt. Auch das Physistraining wurde oft in Spielformen integriert.

Die Stockschlag-Challenge in Schiers verlief noch gar nicht erfolgreich und der Tigers-Cup wurde covidbedingt gar abgesagt. Definitiv nicht die Vorbereitung die wir uns gewünscht hatten.

Es lag noch viel Arbeit vor uns, dies war spätestens jetzt allen klar.

Die Qualifikation war ein Auf und Ab. Auf sehr gute Spiele folgten sehr ärgerliche Punktverluste gegen schwächer klassierte Teams. Resultatmässig war der Saisonstart recht stark, die Rückrunde hingegen eher ernüchternd. Doch spielerisch waren im Laufe der Saison sehr erfreuliche Fortschritte im Team und bei einzelnen Spielern erkennbar, welche Hoffnung machten. Auch die Trainingspräsenz stimmte und es konnte auf hohem Niveau trainiert werden. Am Schluss reichte es für den sechsten Tabellenrang, was die souveräne Playoff-Qualifikation bedeutete.

Damit gingen wir in der Rolle des Aussenseiters nach Zürich, wo uns der Tabellendritte der Gruppe 1, GC Unihockey erwartete. Für die meisten Alligator-Spieler waren es die ersten Playoff-Erfahrungen in ihrer Karriere. Die Nervosität war zu Beginn dementsprechend spürbar. Dank einer starken Mannschaftsleistung konnte das Spiel mit 8:7 gewonnen und so der Heimvorteil erobert werden. Das Spiel 2 der Serie folgte eine Woche später zuhause in Maienfeld. Auch dort gelang taktisch ein sehr starkes Spiel! 7:3 lautete das Schlussresultat. Die Überraschung war perfekt. Viertelfinal-Einzug!

Dort trafen wir auf den UHC Uster, den wir bereits von zwei Duellen in der Qualifikation kannten. Beide Spiele gingen verloren. Uster überzeugte generell und schloss die Quali auf Platz 2 ab. Die Ausgangslage war somit auch in dieser Serie klar: Starker Gegner und Aussenseiter Alligator Malans.

Doch auch in dieser Serie fand der Favorit kein Rezept gegen das von Headcoach Yves Mohr einmal mehr taktisch hervorragend eingestellte Alligator. Ein 7:2-Sieg in Uster brachte wiederum den Lead in der Serie. Es war wohl das Beste Spiel in der gesamten Saison bisher. Das Playoff-Fieber war definitiv entfacht. Und der Druck des «Gewinnen müssen» im Spiel 2 beim Gegner.

Das Heimspiel sahen über 200 Zuschauer und sorgten für eine echt geniale Stimmung. Und sie wurden nicht enttäuscht. Ein hochstehendes Spiel mit Krimi-Charakter bis zum Schluss. Mit letzter Energie retteten wir uns ins Penaltyschiessen. Bei Uster versagten die Nerven, während Flavio und Linus die Kugel für Malans versenkten. Halbfinal! Unglaublich!

Zwei favorisierte und starke Zürcher Klubs konnten somit ausgeschaltet werden. Dank überzeugenden Teamleistungen, grosser Disziplin und einzigartigem Teamspirit. Diverse Spieler übernahmen Verantwortung und alle zogen an einem Strick. Auch die Spieler die nicht mehr immer spielen durften. Der verdiente Lohn war der Halbfinal gegen den Titelfavoriten Köniz, das bis dahin noch kein einziges Spiel verloren hatte in der gesamten Saison. Wir waren also gefordert.

Das Spiel 1 auswärts in der alten Lerbermatt begann äusserst unglücklich – wurde das Spiel doch bereits um 11:00 Uhr morgens angesetzt. Dies bedeutete eine Abfahrt um 05:30 Uhr in Maienfeld. Über Sinn und Unsinn diesbezüglich lässt sich streiten. Trotzdem gingen wir topmotiviert und zuversichtlich in die Serie. Wir hatten nichts zu verlieren. Schnell zeigte Köniz dann jedoch seine Klasse. Insbesondere die erste Linie wirbelte und netzte mehrmals ein. Ihre taktische Idee, welche durch den ganzen Verein ähnlich ausgeführt wird, funktionierte und machte unserem Spiel zu schaffen. Fehler wurden konsequent und blitzschnell ausgekontert. Und hinten stimmte die Zuteilung, es wurden reihenweise Abschlüsse geblockt. Die erste Niederlage in den Playoffs war so folglich Tatsache – 3:7. Noch war aber nichts verloren. Es waren gute Ansätze erkennbar und die Chancen auf eine Revanche durchaus intakt.

Das Spiel 2 eine Woche später zuhause, leider genau Parallel mit der Belle der NLA in Zug, war erneut sehr stimmungsvoll – die Zuschauerzahl doppelt so hoch wie beim Gegner. Danke Fans! Das Team versuchte alles, doch es reichte wieder nicht ganz. Zwar kam man dank grosser Moral von 2:7 auf 5:7 heran. Doch dann begruben weitere Könizer Kontertore auch die letzten Hoffnungen auf ein Entscheidungsspiel.

Alles in Allem war es trotz dem verpassten Finaleinzug eine sehr erfolgreiche Saison, deutlich besser als zu Beginn erwartet werden konnte. Viele Spieler wuchsen über sich hinaus und das taktische Konzept funktionierte je länger die Saison dauerte immer besser.

Danke Jungs für eine geniale Saison. Der Verein darf stolz sein auf diese Leistung. Mit dem Vorstoss ins Halbfinale hatten wohl nur die wenigsten gerechnet.

Ab Mai wird wieder der Grundstein gelegt für eine ähnlich erfolgreiche nächste Saison.

Staff U16A
Yves Mohr, Patrick Wyss, Roman Fust, Marc Niederer

 

Bilder: Marc Niederer, Andreas Bass

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