Zweiter Kantersieg in Folge

Alligator Malans gewinnt das vierte Spiel der Viertelfinalserie gegen Zug United deutlich mit 9:0. Anders als beim 12:3 Auswärtssieg vom Vortag täuscht das Resultat in seiner Deutlichkeit nichts vor: Den Alligatoren gelang alles – Zug sozusagen nichts.

von Thomas Rentsch / UHC Alligator Malans

In der Maienfelder LUST wartete man gespannt darauf, wie die Gäste auf die gestrige Niederlage reagieren würden. Nach einigen Spielminuten war klar, dass es Zug nochmals mit der bisherigen Strategie versucht: die starke erste Formation um die Schweden Andersson und Hallén mass sich mit dem harmonierenden ersten Malanser Block um Dan Hartmann. Mit harten Körperchargen zeigten die Bündner den Schweden von Beginn an ihre Präsenz. Die ersten Spielminuten wirkten auf die Schlüsselspieler der Gäste bereits nachhaltig zermürbend. Mit Markus Holenstein war es dann ein Spieler der dritten Linie, der in der 9. Minute auf Zuspiel von Valentin Schubiger das Skore eröffnete. Fünf Minuten später, die Alligatoren tauchten nun öfters gefährlich vor dem Zuger auf, fing Joshua Schnell einen weiteren Ball in der Defensive ab und lancierte Dan Hartmann, der den ersten von drei persönlichen Treffern an diesem Abend erzielte. Zug United wirkte nach den beiden Toren gehemmt im Spielaufbau und fand kaum kreative Lösungen gegen die engen Räume in der Malanser Abwehr. Erstaunlich, wie die taktischen Anpassungen nach Spiel eins immer noch Bestand haben: Block eins spielt ein 2-2-1 gegen die Schweden, mit dem Fokus auf möglichst viel Ballbesitz. Die Blöcke 2 und 3 setzen mit einer 1-2-2 Aufstellung mit Pressing den Spielaufbau der Zuger unter Druck.

Anfangs Mitteldrittel führten personelle Umstellungen zur besten Phase im Zuger Spiel. Sie waren nun überwiegend im Ballbesitz, wobei sich die grossen Chancen auch jetzt nur die Herrschäftler erspielten. Ein hartes Einsteigen von Tim Mock führte zu einem ersten Malanser Powerplay, wo sich Kevin Berry nach längerer Durststrecke wieder einmal in die Torschützenliste eintragen konnte. Zug wirkte ideenlos, die Alligatoren strotzten nun vor Selbstvertrauen. Eine weitere Überzahlsituation wurde durch Remo Buchli zum 5:0 in der 37. Minute verwertet.

Selten hat sich das Momentum derart auf eine Seite geschlagen wie an diesem Abend. Sinnbildlich dafür steht der Start ins letzte Drittel, wo Zug mit einem zielstrebigen Spielzug in gute Abschlussposition kam – den Ball aber im letzten Moment vertändelt wurde und Joel Friolet im Konter eiskalt ins Lattenkreuz traf. In der Folge versuchten sich die Innerschweizer zwar willig ein Erfolgserlebnis zu erarbeiten, fanden aber weder in Weitschüssen oder Zweikämpfen Lösungen. Im Gegenteil: im Rausch des unbegrenzten Selbstvertrauens ergaben sich für die Alligatoren viele schöne Spielzüge und Torchancen. Wunderbar für die Einheimischen, bei denen sich etliche Knoten der letzten Wochen gelöst zu haben scheinen – frustrierend für Zug United.

Alles lief also wie am Schnürchen für Alligator Malans. Wer hätte das noch vor acht Tagen, nach den verkorksten letzten Qualifikationsspielen, gedacht? Die 3:1 Führung in der Serie widerspiegelt die gezeigten Leistungen korrekt. Ebenso unbestritten ist aber auch, dass sich mit drei Siegen auf dem Konto und dem Momentum auf seiner Seite in einer Best-of-7 noch nie jemand etwas kaufen konnte. Kommendes Wochenende sind von Zug United sicherlich taktische und kämpferische Antworten zu erwarten.

 

UHC Alligator Malans – Zug United 9:0 (3:0, 2:0, 4:0)
Sporthalle Lust, Maienfeld. 570 Zuschauer. SR Preisig/Schädler.
Tore: 9. M. Holenstein (V. Schubiger) 1:0. 14. D. Hartmann (J. Schnell) 2:0. 20. D. Hartmann (J. Friolet) 3:0. 28. K. Berry (C. Camenisch) 4:0. 37. R. Buchli (K. Berry) 5:0. 41. J. Friolet 6:0. 44. D. Hartmann (J. Friolet) 7:0. 48. J. Schnell (R. Buchli) 8:0. 55. M. Hartmann (F. Tromm) 9:0.
Strafen: keine Strafen. 3mal 2 Minuten gegen Zug United.

Alligator Malans: Hitz; Camenisch, Veltsmid; Tromm, Berry; Obrecht, Holenstein; D. Hartmann, Schnell, Friolet; Buchli, Rohner, M. Hartmann; V. Schubiger, Jäger, Capatt.

Ersatz: Breu, Krättli, Störi, Schmid, Gartmann, Nett.

Verletzt: Wittwer, Braillard, Flütsch, Vetsch, R. Schubiger

Zug United: Schälin; Furger, Uhr; Mock, Staub; Menon, Schelbert; Nigg, Andersson, Hallén; Stocker, Bäcklin, Bachmann; A. Flütsch, Odermatt, Maurer.

Ersatz: Nilsson, T. Flütsch, Knüsel, Schmidiger, Hess, Egli.

Bestplayer: Tim Mock für Zug United, Dan Hartmann für Alligator Malans

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