Alligator Malans verliert den Unihockey-Cupfinal in Bern gegen die Grasshoppers. Zuerst hinten, dann vorne, dann wieder hinten: Alligator Malans hat gestern im Cupfinal gegen GC seine zwei Gesichter in einem Spiel gezeigt. Am Ende verloren die Bündner über 60 Minuten betrachtet nicht unverdient.
Von Jonas Schneeberger, Zeitungsbericht: «Die Schweiz am Sonntag»
Kim Nilsson, der Unihockey-Ronaldo, war es nicht, der die Alligatoren gestern in Bern ins Tal der Tränen stürzte. Nein, der schwedische MVP der letzten WM zaubert erst nächste Saison für die Grasshoppers. Es war mit Eric Björk aber ein anderer Schwede von Format, der die Malanser Niederlage im Cupfinal besiegelte. Björk, in der Regel GCs Spielankurbler und defensive Lebensversicherung, erzielte in der 53. Minute mit einem satten Schuss das 4:3, auf das die Malanser keine Antwort mehr parat hatten. Dies, nachdem sie im Mitteldrittel den Tritt gefunden und ein 0:2 gedreht hatten.
Es war bitter für die Malanser, dass es am Ende nicht zum Sieg reichte. Sie kämpften, rackerten und rannten, wie man es von ihnen in dieser Saison nur in den wichtigen Partien gewohnt ist. Sie setzten Kräfte frei, als man es nicht mehr erwartet hatte. Sie verfügten gegen die physisch robusteren Hoppers über den längeren Atem. Aber am Ende waren sich die Spieler einig, dass der Erfolg der Zürcher nicht unverdient war. «GC hat den Sieg nicht gestohlen», befand Alligator-Captain Joel Friolet. Und Tim Braillard meinte: «Über 60 Minuten gesehen war der Sieg der Zürcher verdient. Wir konnten froh sein, dass wir nach 30 Minuten nicht höher als 0:2 hinten lagen.»
Tatsächlich war GC in den ersten fast 30 Minuten deutlich besser – mit dem Malixer Linard Parli als Hauptdarsteller: Der schlacksige Hüne, der mit seiner langen blonden Haarpracht und dem Stirnband der schwedischen Tennislegende Björn Borg optisch immer näher kommt, bereitete GCs 1:0 im Startdrittel vor (8.) und erzielte das 2:0 in der 23. Minute nach einem feinen Solo. Doch dann, gut eine Minute vor dem zweiten Pausenpfiff und unmittelbar nachdem GCs Pascal Helfenstein das 3:0 vergeben hatte, verkürzte Braillard zum 1:2. Schon war das Momentum gekippt. Bereits fielen Bälle ins gegnerische Tor, die zwischen der 27. und der 39. Minute daneben gingen oder von GC-Goalie Corado Bühler pariert wurden, obwohl die Chancen aussichtsreich waren.
Im Schlussdrittel knüpften die Malanser an die zweite Hälfte des Mittelabschnitts an, und in der 42. Minute gelang der Ausgleich. Wiederum traf Braillard. Zwei Minuten später schoss Manuel Hummer Malans erstmals in Führung. Aber das Spiel kippte noch einmal: In der gleichen Minute gelang GC-Captain Michael Zürcher das 3:3, und sieben Minuten vor Schluss war es ebendieser Björk, der den Malansern den Stecker zog. «Die zwei Tore haben uns das Genick gebrochen», so Friolet.
Alligator Malans – Grasshoppers Zürich 3:4 (0:1, 1:1, 2:2)
Wankdorfhalle, Bern. – 3321 Zuschauer. – SR Güpfert/Ziegler.
Tore: 8. Vizzini (Parli) 0:1. 23. Parli 0:2. 39. Braillard (Kapanen) 1:2. 42. Braillard (Kapanen) 2:2. 44. (43:33) Hummer (Braillard) 3:2. 44. (43:53) Zürcher (Johansson) 3:3. 53. Björk (Meier) 3:4.
Strafen: Je 1-mal 2 Minuten.
Alligator Malans: Hitz; Joss, Berry; Aro, Kläger; Eberhard, Hartmann; Gartmann, Koller; Vetsch, Friolet, Dominioni; Hummer, Braillard, Kapanen; Buchli, Ostransky, Skalik; Tromm.
Grasshoppers Zürich: Bühler; Wittwer, Björk; Hostettler, Helfenstein; Kaiser, Ladner; Rüegger, Meier, Scalvinoni; Johansson, Zürcher, Saarinen; Parli, Vizzini, Grüter; Staub, Maffioletti, Gröbli.
Bemerkungen: Alligator Malans ohne Laely, Lutz, Schlegel. Time-out Alligator Malans (58:57). Alligator Malans ab 59:10 phasenweise ohne Torhüter.
Bilder: Erwin Keller, Kellermedia Grüsch
Weitere Impressionen unter:
http://www.flickr.com/photos/alligatormalans/sets/72157641807993695/