Dem Tiger das Fell über die Ohren gezogen!

Traumstart für Alligator Malans in die Unihockey-Play-off-Halbfinals: Mit 8:0 gewannen die Malanser gestern auswärts zum Auftakt gegen Qualisieger Tigers Langnau überraschend deutlich und holten sich so das Break in der Best-of-7-Serie.
Von Reto Voneschen, Zeitungsbericht: «Die Südostschweiz»
Was wiegt schwerer? Eine bittere Niederlage im Cupfinal letzten Samstag, wie bei Alligator Malans oder eine dreiwöchige Meisterschaftspause, wie im Falle der Tigers Langnau? Das war die grosse Frage vor dem ersten Play-off-Halbfinal gestern in Biglen. Nach 60 erstaunlich emotionslosen Minuten war die Frage deutlich beantwortet. Glatt mit 8:0 gewannen, ja deklassierten die Malanser den Qualifikationssieger. Die erste Meisterschaftsniederlage der Emmentaler 26 siegreichen Partien.
Konzentriert, bissig, zielstrebig
Den Grundstein legten die Malanser mit einem zielstrebigen und konzentrierten Startdrittel, nach welchem sie mit 3:0 führten. Im Gegensatz zu anderen Spielen konnten die Langnauer den Schalter nicht mehr umlegen, oder wie die Hoppers letzten Samstag, mit einem Gegentreffer die Malanser Angriffslawine zu stoppen. Bissig und mit forschem Forechecking hielten die Bündner ihren Berner Kontrahenten fortan in Schach. Vor allem Torhüter Martin Hitz bildete eine nicht zu überwindende Hürde. Nach dem 6:0 nach 40 Minuten war die Partie vorzeitig entschieden. Im Schlussdrittel setzten Lauri Kapanen (55.) und Vojtech Skalik (60.), welcher nur im Überzahlspiel eingesetzt wurde, noch zwei Treffer zum 8:0-Schlussstand oben drauf.
Ratlose Tiger
Der Malanser Trainer Akseli Ahtiainen wirbelte die Aufstellung im Vergleich zum Cupfinal gehörig durcheinander. Nur die Linie um Tim Braillard blieb zusammen. Eine Massnahme, die sich auszahlte. Die Langnauer – speziell ihre Teamleader Christian Kjellman und Nationalverteidiger Simon Stucki – wirkten spätestens nach dem 5:0 von Remo Buchli (25.) ungewohnt ratlos, ja, teilweise wie gelähmt. Von einer Aufholjagd, wie sie von den Tigers in dieser Saison oft praktiziert wurde, war nichts zu sehen.
Vor dem nächsten Spiel morgen in Maienfeld stellen sich die nächsten Fragen:
Wie können die Langnauer reagieren? Und vor allem: Kann Alligator Malans nochmals eine so starke Vorstellung zeigen? Die Vorteile sind seit gestern auf ihrer Seite. Das so wichtige Break haben sie in der Tasche. Ab sofort hat Alligator Heimvorteil.
Langnau – Malans 0:8 (0:3, 0:3, 0:2)
Espace-Arena Biglen. – 460 Zuschauer. – SR Baumgartner/Kläsi.
Tore: 14. Kapanen (Friolet/Ausschluss Dario Langenegger) 0:1. 19. (18:09) Hummer (Kapanen) 0:2. 19. (18:37) Buchli 0:3. 21. Dominioni (Hartmann) 0:4. 25. Buchli (Dominioni) 0:5. 40. Braillard (Berry) 0:6. 55. Kapanen (Hartmann) 0:7. 60. Skalik (Berry/Ausschluss Rindlisbacher) 0:8.
Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Tigers Langnau, 1mal 2 Minuten gegen Alligator Malans.
Tigers Langnau: Philipp Gerber (41. Furrer); Rindlisbacher, Trüssel; Stucki, Siegenthaler; Kevin Langenegger, Dario Langenegger; Kjellman, Brechbühl, Marc-Oliver Gerber; Engel, Mosimann, Krähenbühl; Frejd, Aeschlimann, Gfeller.
Alligator Malans: Hitz; Joss, Kläger; Eberhard, Gartmann; Aro, Berry; Ostransky, Buchli, Tromm; Dominioni, Friolet, Hartmann; Braillard, Kapanen, Hummer; Skalik.
Bemerkungen: Alligator Malans ohne Laely, Lutz (verletzt). – 59. Berry verschiesst Penalty.