Dank Sieg über die Tigers, ist das Heimrecht im Playoff-Viertelfinale gesichert.

Eine Runde vor dem Ende der NLA-Qualifikation, ist noch keine Playoff-Paarung gesichert. Deshalb das Mathematische auch mal an erste Stelle. Dank dem Sieg der Alligatoren über Tigers-Langnau gestern Abend, steht für die Malanser einzig das Heimrecht im Playoff-Viertelfinal fest. Derzeit auf Platz zwei liegend, könnten sie im ungünstigsten Falle gar noch auf den vierten Platz zurückrutschen und dann stünde Kantonsrivale Chur Unihockey als Gegner fest! Um diesen schweren Brocken umgehen zu können, müssen heute Abend in Grünenmatt Punkte her. Im günstigsten Fall könnten sie sogar Qualisieger werden. Alles ist bereit! Heute Abend um 17:00 Uhr werden in allen Stadien die Playoff-Karten gemischt.
Doch zurück zum gestrigen Spiel gegen die Tigers. Es war das erwartet schwere Spiel. Die Alligatoren taten sich vorab im Startdrittel äusserst schwer. Auch den Emmentalern gelang in dieser Phase nicht alles nach Wunsch. Dennoch hatten sie die besseren Chancen in dieser Startphase. Kevin Berry konnte einen enteilenden Langnauer Flügel nur noch regelwidrig mittels einem Stockschlag bremsen. Die Schiedsrichter quittierten dies direkt mit dem Penalty-Handzeichen. Marc Oliver Gerber liess sich nicht 2mal bitten und bezwang, für diesen Penalty extra eingewechselten Goalie Martin Hitz, sicher zur 1:0 Führung für die Tigers. Das Spiel bot in der Folge wenig Unterhaltsames. Schlechte Ballannahmen, Fehlpässe hüben wie drüben nahmen in dieser Phase die Überhand. Aus Alligatorensicht kam es dann in der 10. Spielminute noch arger, als Patrik Mosimann sein Team zur 2:0 Führung schoss. Allmählich kamen nun auch die Bündner zu gefährlichen Torabschlüssen. Eine Bankstrafe von Sacha Trüssel, vermochten die Alligatoren jedoch nicht in Zählbares auszunützen. Ihr aufgezogenes Powerplay-Spiel fruchtete nicht. Nur zwei Minuten später, dann die nächste Gelegenheit für die Alligatoren zum Anschlusstreffer, als Florian Flükiger infolge einer übertriebenen Härte auf die Strafbank wandern musste. Doch diesmal sah das Powerplay wesentlich besser aus und Daniel Kläger konnte kurz vor Ablauf der Strafzeit, das herrliche Zuspiel von Joel Friolet mit einem satten Weitschuss verwerten. Dieses Tor gab dem Heimteam sichtbar Auftrieb und Vojtech Skalik glich das Skore noch vor der ersten Pause, auf Zuspiel des Topskoreres Tim Braillard wieder aus.
Eine Woche vor dem grossen Cupfinal, gegen denselben Gegner, mit der selbigen Schiedsrichterspaarung, wäre die Voraussetzung zumindest auf dem Papier gegeben, welches als klare Generalprobe klassifiziert werden konnte. Doch glich dieses Match auch im zweiten Drittel eher einem verdeckten Monopoly-Spiel. Das Spiel wirkte äusserst zerfahren. Unkonzentriertheit regierte auf beiden Seiten dieses Spiel. Ein erlösender Aufschrei dann der 525 anwesenden Zuschauer an diesem Abend, als erneut Skalik auf Braillard, die Alligatoren in der 29. Minute erstmals in Führung brachte. Dies war denn auch gleich der einzige Lichtblick im zweiten Drittel. Selbst ein weiterer Ausschluss durch den Tiger-Söldner, Joonas Pylsy wegen Reklamierens, brachte nichts Zählbares heraus. Typisch für dieses Überzahlspiel war, dass die Tigers gar einem „Shorthander“ eher näher lagen. Erneut gab Coach Daniel Hahne auch dem jungen Goali David Hollenstein das Vertrauen an diesem Abend. Hollenstein verdankte seinen Einsatz mit einer bravourösen Leistung über die gesamte Spielzeit.
Auftakt nach Mass für die Alligatoren im letzten Abschnitt. Die Strafzeit von Pylsy war noch nicht zu Ende, als Captain Claudio Laely, Klägers Zuspiel direkt abnahm und er sein Geschoss im Langnauer Netz zappeln sah. Die 2-Tore Führung hielt dann weiter an. Die Malanser nun sichtlich besser und zielstrebiger als der Gegner und als Braillard in der 50. Spielminute das Skore zum 5:2 nochmals erhöhen konnte, schien die Partie gelaufen zu sein. Das gemächliche Spieltempo und die Fehleranfälligkeit blieb jedoch weiterhin beiderseitig erhalten. Langnau witterte dann aber in der 55. Minute wieder Morgenluft, als Joel Krähenbühl das Skore auf 5:3 verkürzen konnte. Dieses Tor kam zu diesem Zeitpunkt eher glücklich und entgegen dem Spielverlauf zu Stande. Hinter Hollenstein kollerte der Ball langsam über die Torlinie. Nun, die Spannung war zurückgekehrt. Die Tigers sichtlich nochmals bemüht, dem Spiel eine Wende zu geben. Die Hintermannschaft der Alligatoren zu diesem Zeitpunkt jedoch absolut auf dem Platz. Sie blockten mit ihrem guten Stellungsspiel, die Gewaltsgeschosse der Tigers und verhinderten somit den Anschlusstreffer. Dan Hartmann war es vergönnt, den Tiger in der letzten Spielminute, mit dem sechsten Treffer endgültig zu erlegen.
Das von Coach Hahne angekündigte schwierige Spiel wurde somit glücklich gewonnen. Beide Seiten liefen aber über die gesamte Spielzeit mit sichtlich angezogener Handbremse. Für den Cupfinal wird es auch nach diesem Spiel schwierig sein, einen klaren Favoriten zu bestimmen. Vermutlich wird auch in einer Woche das ungeschriebene Cup-Gesetz wieder Einzug halten, dass das Team mit der besten Tagesform den Titel holen wird. Bestimmt werden die vielen Zuschauer in der Berner Wankdorfarena aber ein völlig anderes Spiel zu sehen bekommen, als dies gestern Abend der Fall war. Freuen wir uns auf einen richtig heissen Cup-Fight! Freuen wir uns auf Bern! Wir kommen!
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Alligator Malans – Tigers Langnau 6:3 (2:2, 1:0, 3:1)
Lust Maienfeld. – 525 Zuschauer. – SR Güpfert/Ziegler.
Tore: 3. Gerber 0:1 (Penalty). 10. Mosimann (Krähenbühl) 0:2. 15. Kläger (Friolet/Ausschluss Flükiger) 1:2. 19. Skalik (Braillard) 2:2. 29. Skalik (Braillard) 3:2. 41. Laely (Kläger/Ausschluss Pylsy) 4:2. 50. Braillard (Skalik) 5:2. 55. Krähenbühl (Mosimann) 5:3. 60. Hartmann (Ostransky) 6:3.
Strafen: Keine gegen Malans, 4mal 2 Minuten gegen Langnau.
Malans: Holenstein; Berry, Tromm; Gartmann (41. Wigrén), Patrick Vetsch; Eberhard, Kläger; Friolet, Laely, Nino Vetsch (50. Hummer); Buchli, Braillard, Skalik; Ostransky, Hartmann, Jäger.
Langnau: Furrer; Trüssel, Rindlisbacher; Stucki, Siegenthaler; Flükiger, Schlegel; Gerber, Aeschlimann, Brechbühl; Andersson, Manuel Engel, Carlo Engel; Krähenbühl, Pylsy, Mosimann.
Bemerkungen: 12. Pfostenschuss Berry, 52. Lattenschuss Hummer. 58. Pfostenschuss Stucki. – Skalik (Malans) und Pylsy (Langnau) als beste Spieler ausgezeichnet.
 

Bild: Erwin Keller
Quelle Telegramm: Unihockey.ch