Bittere Niederlage im TV-Spiel

Im TV-Spiel in der schön präsentierten und stimmungsvollen Sporthalle LUST erzielte Oscar Elfsberg drei Tore für Malans. Mit seinem Hattrick und seiner Leidenschaft hielt er sein Team im Spiel. Nach der Niederlage lobte er die Atmosphäre und fand klare Worte zur Leistung: «Es war ein gewaltiges Erlebnis für uns und wohl auch für die Zuschauer in der Halle und am TV. Schade konnten wir ihnen kein besseres Spiel zeigen. Wir schenkten GC viele einfache Tore, mussten ständig einem Rückstand nachjagen. Erst im letzten Drittel konnten wir das Spiel kontrollieren.»
Viel hätte aber nicht gefehlt, und das laute Maienfelder Publikum wäre mit einer Verlängerung belohnt worden. Als Simon Nett in der 42. Minute den Anschluss zum 5:6 erzielte, schien wieder alles möglich. Plötzlich hatten die Malanser Ball und Gegner im Griff, waren feldüberlegen, während GC kaum noch offensiv agieren konnte.
In den vierzig Minuten zuvor war GC stabiler organisiert, während Malans bis zur Spielhälfte nur Kampf und Krampf dagegenhalten konnte. Die Zürcher beherrschten im Startdrittel die Mittelzone. Auf viele unpräzise Malanser Aktionen folgte kreatives und unberechenbares Offensivspiel. Dass die Zürcher besser im Spiel waren, zeigte zum Beispiel eine doppelte Überzahlsituation in der 17. Minute (Camenisch und Bärtschi mussten gleichzeitig auf die Strafbank): Trotz einem schwach gespielten Überzahlspiel gegen sich tapfer wehrende Malanser erzielte Christoph Meier mit einer banalen Einzelaktion den Treffer. Mit zwei, von Elfsberg kaltschnäuzig erzielten Toren, die eher unerwartet zu Stande kamen, hielt sich der Rückstand mit 2:4 nach 20 Minuten für Malans in (glücklichen) Grenzen.
Mental sollte es aber für die Bündner im zweiten Drittel nochmals anspruchsvoller werden. Es lief die 23. Spielminute, die Alligatoren waren eben stabiler ins zweite Drittel gestartet, als sich Kurioses zutrug: in der bisher sehr eingespielten Malanser Abwehrreihe Veltsmid/Camenisch sorgte ein Missverständnis für ein Eigentor. Ein Querpass in die Beine des stehenden Torhüters Wittwer lenkte dieser ins eigene Tor. So kam GC zu einem echten Gratis-Tor und führte mit drei Treffern Vorsprung.
Dieser Vorfall war nicht leicht zu verdauen, irgendwie schienen die Alligatoren den eben gefundenen Faden wieder verloren zu haben. Sie spielten unorganisiert und kompliziert, während GC es verpasste, die Führung sogleich weiter auszubauen. Zurück ins Spiel kamen die Bündner erst wieder durch einen aggressiven Einsatz der dritten Linie, die sich offensiv in Szene setzen konnte. Davon schien auch der erste Block inspiriert worden zu sein und Remo Buchli korrigierte das Eigentor mit dem Treffer zum 3:5. Doch wiederum wurde der Elan gebrochen: Eine Strafe zur Unzeit nutzte Nationalverteidiger Graf mit einem Weitschuss zum 3:6 und kurz darauf scheiterte Dan Hartmann mit einem Penalty an Pascal Meier. Und ohne einige Glanzparaden von Jonas Wittwer im Malanser Tor, wäre das Spiel zu Gunsten der Zürcher entschieden gewesen. Aber Elfsberg eroberte sich mit den Vorzügen seines langen Körpers im Zweikampf den Ball und bezwang Meier in der hohen Ecke (38.).
Dieses Tor war die Grundlage für eine späte, aber beinahe erfolgreiche Aufholjagd im letzten Abschnitt. Die Alligatoren hatten einen Pfostenschuss zu beklagen und vergaben ihre Chancen in Überzahl. In diesen Minuten lag die Umkehr zum Guten für die Bündner in Reichweite, GC wirkte angeschlagen und die Bündner Fans sorgten für Hochstimmung. Zwei Treffer ins leere Malanser Tor besiegelten dann aber das Verdikt zu Gunsten von GC.
Was können die Alligatoren nun aus diesem Spiel Positives mitnehmen? «Wir kämpfen alle zusammen als Team und geben nie auf. Wir wissen und haben gezeigt, dass wir auch gegen GC grosse Rückstände jederzeit aufholen können. Die Serie ist noch nicht entschieden», meinte Oscar Elfsberg vorausblickend.
Das nächste Spiel findet kommenden Samstag in Zürich statt. Jetzt sind Siege für die Bündner Pflicht. Aber nach wie vor liegt auch der Superfinal in Reichweite.