Die Alligatoren schicken den NLA Aufsteiger Thun mit einem „Stängeli“ (11:6) auf ihre Heimreise und grüssen nun dank der fernen Unterstützung durch Chur Unihockey, welches den SV Wiler-Ersigen bezwang, alleine von der Tabellenspitze. Eine Tempoverschärfung der Alligatoren zu Beginn des Schlussdrittels war der Schlüssel des heutigen Erfolges.
Die Startminuten dieses Spiels gehörten vorab dem Gastteam aus Thun. Der A-Neuling präsentierte sich tapfer kämpfend und war denn auch mehrheitlich im Ballbesitz. Unerschrocken über alle Sturmformationen, erspielten sie sich einige sehenswerte Torchancen. Die Alligatoren zu diesem Zeitpunkt noch nicht richtig im Spiel angekommen, waren dadurch vorerst mit reiner Defensivarbeit beschäftigt. Bis zur 10. Spielminute bekamen die Zuschauer einen frisch aufspielenden Gegner zu sehen, ehe die Malanser nun zunehmend besser ins Spiel kamen. So kam es, dass die favorisierten Alligatoren in der 11. Minute, etwas zu diesem Zeitpunkt gegen den Spielverlauf – dennoch als erstes Team an diesem Abend jubeln durften. Mike Jäger traf auf Zuspiel von Daniel Kläger zur Ein-Tore Führung für Malans. Weiterhin wog nun das Spiel ausgeglichener hin und her und das Geschehene war für die 330 Zuschauer recht unterhaltsam, wenn auch nicht auf einem sehr hochstehendem Niveau agierend. Die Thuner aber weiter frech und ohne Respekt vom Gegner aufspielend und in der 19. Spielminute schoss Mobiliar Topskorer Jonas Wettstein auf Zuspiel von Marcel Obi, die Thuner zum verdienten Ausgleich. Für die Berner-Oberländer kam es Sekunden vor Drittelsende gar noch besser, als Florian Witschi sein Team sogar in Führung brachte. Mit diesem kleinen Vorsprung gings dann in die erste Pause. Die Alligatoren wirkten etwas träge und waren im Startdrittel noch recht fehleranfällig. Es fehlte irgendwie ihre gewohnte Spritzigkeit.
Auch der Mittelabschnitt begann wie der Erste endete. Die Thuner wieder mit ihrem unerschrockenen Druckspiel und nur 50 Sekunden nach dem Wiederanspiel, führten die Gäste bereits mit zwei Toren. Maurice Thomas war der glückliche Torschütze. Nur eine Minute nach diesem Treffer, die nächste grosse Chance für Thun ihr Skore weiter zu erhöhen. Nach Dan Hartmann’s Stockschlag im Slot zeigten die Schiris direkt auf Penalty für Thun. Ryan Winkler nahm die Herausforderung an. Sein Abschluss fand dann aber bei Goalie Martin Hitz den Meister. Auch die drauffolgende Unterzahl der Malanser konnte schadlos überstanden werden. Das Spiel inzwischen ausgeglichener, die Thuner nun etwas abbauend, was die Alligatoren gleich mit einem Doppelschlag in der 26. Spielminute ausnutzten. Die Söldner Vojtech Skalik und Martin Ostranky glichen das Skore innert Sekunden mit ihren Toren wieder aus. Eine Minute später dann die erste Strafe gegen Thun. Samuel Graf musste wegen Sperrens in die Kühlbox. Das Powerplay lief gerade mal 10 Sekunden, ehe Graf wieder zurück aufs Feld durfte. Kevin Berry war für die erstmalige Führung des Heimteams an diesem Abend besorgt. Kurz nach Wiederbeginn des Spiels, die nächste Strafe gegen Thun. Diesmal musste Sünder Oliver Stulz gar nur für zwei Sekunden die Bank hüten. Berry zum Zweiten! Praktisch eine Kopie seines ersten Treffers in Überzahl. Beide Male bediente Tim Braillard den Scharfschützen hervorragend, sodass Berry direkt abfeuern konnte. Dies war ein Treffer zuviel für die Coaching-Staff der Berner. Sie nahmen ihr Timeout und wechselten Goalie Marcel Straubhaar mit Thoma Fankhauser aus. Die Alligatoren nun wach und ihrerseits mehrheitlich im Ballbesitz. Die Pässe und die Spielzüge nun auch wesentlich konzentrierter und genauer. Es lief die 31. Spielminute als die Schiedsrichter, Patrick Vetsch wegen einer Tätlichkeit gleich mit einer Matchstrafe belasteten. So bekamen die Thuner nun die grosse Gelegenheit, während 7 Minuten in Überzahl agieren zu können. Diese Zeit nutzten sie denn auch aus und glichen das Skore in der 35. Spielminute, mit zwei Treffern durch Jürg Götti und Witschi zum 5:5 wieder aus. Weitere Tore fielen in der Folge bis zur Pause dann keine mehr.
Das dritte Drittel begann mit dem gewohnt starken Auftritt der Malanser. Sie kamen wie verwandelt aus der Kabine. Coach Daniel Hahne liess nun auch den finnischen Verteidiger Vertti Wigren, welcher nach seiner langen Krankheit durch das pfeiffersche Drüsenfieber, erstmals wieder in einen Ernstkampf steigen durfte, auf’s Feld. Es folgte die Schlüsselstelle dieses Abends. Ostransky brachte in der 43. Minute die neuerliche Führung für die Alligatoren. Nur 20 Sekunden später zündete Joel Friolet den Turbo und sein herrliches Solo schloss er gleich selbst mit einem sehenswerten Torerfolg ab. Die Thuner sichtlich überrascht, doch kam es noch besser für die Bündner, als Skalik nur weitere 30 Sekunden später gar die drei-Tore Führung zum 8:5 verwirklichte. Die Partie war somit bereits vorentschieden. In der Folge liessen die Thuner weiter nach und als Adrian Saurer in der 48. Minute wegen überhartem Körpereinsatz zudem auf die Strafbank wandern musste, war der Wiederstand des A-Neulings definitiv gebrochen. Das Überzahlspiel war dann wieder eines nach dem „Schema-F“. Braillard mit seinem dritten Assist auf Berry an diesem Abend, welcher damit zu seinem Hattrick einnetzen konnte. Zwei Minuten später erzielte auch Skalik sein Hattrick-Tor, natürlich erneut auf ein Zuspiel durch Braillard! Mit seinem Treffer machte er das „Stängeli“ voll und somit fiel auch die endgültige Entscheidung an diesem Abend. Mit dieser klaren Tordifferenz, nahmen die Alligatoren, hinsichtlich der Doppelrunde an diesem Wochenende, das angegangene Spieltempo wieder etwas heraus. Dennoch kamen sie in der 59. Minute durch Claudio Laely noch zum 11. Treffer nach einem schön herausgespielten Konter. Die Thuner kamen in der 60. Spielminute noch durch Philipp Zaug zu einem weiteren Treffer, doch mehr als zur Resultatekosmetik zum 11:6 Endergebnis diente dies nicht mehr.
Die Alligatoren kamen ihrer Favoritenrolle gestern Abend gerecht, wenn auch nicht über die volle Spielzeit überzeugend aufspielend. Dank sechs Treffern alleine im Schlussabschnitt zeigten sie dem Aufsteiger jedoch klar den Meister in Sachen Effizienz. Zumindest für diesen einen Tag, grüssen die Alligatoren nun alleine von der Tabellenspitze.
UHC Alligator Malans – UHC Thun 11:6 (1:2, 4:3, 6:1)
Thurnhalle Lust, Maienfeld. – 330 Zuschauer. – SR Baumgartner/Kläsi
Tore: 12. Jäger (Kläger) 1:0. 19. Wettstein (Obi) 1:1. 20. Witschi (Götti) 1:2. 21. Thomas (Taurama) 1:3. 26. Skalik (Vetsch) 2:3. 26. Ostransky 3:3. 28. Berry (Braillard/Ausschluss Graf) 4:3. 28. Berry (Braillard/Ausschluss Stulz) 5:3. 35. Götti (Graf/Ausschluss Patrick Vetsch) 5:4. 35. Witschi (Thomas/Ausschluss Patrick Vetsch) 5:5. 43. Ostransky (Kläger) 6:5. 43. Friolet 7:5. 44. Skalik (Braillard) 8:5. 48. Berry (Braillard/Ausschluss Saurer) 9:5. 50. Skalik (Braillard) 10:5. 59. Laely (Berry) 11:5. 60. (59:06) Zaugg (Burger) 11:6.
Strafen: 2mal 2 Minuten, 1mal 5 Minuten (Vetsch), 1 Matchstrafe (Vetsch) gegen UHC Alligator Malans und 3mal 2 Minuten gegen UHC Thun.
Alligator Malans: Hitz; Tromm, Berry; Gartmann, Patrick Vetsch; Eberhard, Kläger; Friolet, Laely, Nino Vetsch; Braillard, Skalik, Buchli; Hartmann, Jäger, Ostransky; Wigrén, Thöny, Joos
UHC Thun: Marcel Straubhaar, (ab 28. Thomas Fankhauser); Michael Fankhauser, Graf; Winkler, Amstutz; Stulz, Saurer; Wettstein, Kramer, Obi; Taurama, Thomas, Frey; Witschi, Götti, Fröhlich; Roman Stauffer, Burger, Zaugg – Rothen, Fuki
Bemerkungen: Alligator Malans ohne Hummel (verletzt), UHC Thun ohne Simon Stauffer (verletzt), Stoll (krank), Akermann, Rothen (beide überzählig) – Kevin Berry (Alligator Malans) sowie Jonas Wettstein (UHC Thun) als beste Spieler ausgezeichnet.
Quelle Telegramm: Unihockey.ch