Der Auftakt in die diesjährigen Playoffs gelingt den Alligatoren zumindest resultatemässig. Sie holen sich ihren ersten Punkt, in einem aber auf weiten Strecken lahmen und einem äusserst hart geführten Viertelfinale gegen den HC Rychenberg.
Viele der 363 Zuschauern gestern Abend sagten nach dem Spielende, dass dies wohl ein typisches Wochenspiel, eher ein Trainingsabend unter Wettkampfbedingungen gewesen sei. Fast emotionslos verfolgten die Zuschauer das Geschehene auf dem Platz. Gab’s Emotionen, so lag das mehrheitlich an den vielen ausgeteilten Nettigkeiten, vorab des Gastteams und meist dann, wenn die Pfeife des Schiedsrichters stumm blieb. Am Ende des Tages musste man wirklich froh darüber sein, dass unter den Spielern in dieser wichtigen Meisterschaftsphase keine Verletzungen davon getragen worden sind.
Doch nun zum Spielgeschehen selbst. Beide Teams mit 3 Blocks agierend, begannen diese Partie sichtlich nervös und abwartend. Die ersten Minuten waren sichtbar von Fehlpässen und enormen Ballverlusten beider Seiten geprägt. Dennoch kam Martin Ostransky fürs Heimteam erstmals in der 6. Minute zu einem sehenswerten gefährlichen Abschluss. Doch es war der Gast, welcher nur eine Minute später durch Michael Schwerzmann in Führung gehen konnte. Ein Schuss -weit hinter der Mittellinie abgefeuert – erwischte Goalie Martin Hitz an der unteren Ecke. Dieser Treffer rüttelte die Heimmannschaft doch etwas aus dem Tiefschlaf und so konnte in der 10. Minute, Ostransky auf Zuspiel von Dan Hartmann faktisch aus dem Nichts heraus, den Ausgleichstreffer erzielen. Die Malanser kamen in der Folge allmählich besser in Fahrt und als Mike Jäger nach einem gut herausgespielten Konter und dem Zuspiel von Claudio Laely den Führungstreffer erzielen konnte, glaubte mancher Zuschauer, dass die Platzherren nun in den Playoffs angekommen sind. Doch dem war vorerst noch nicht so. Das Spiel plätscherte Minutenlang weiter dahin, die Zeit verstrich und so auch das erste Drittel.
Einen Highlight aus Mittelabschnitt niederzuschreiben wurde schwierig. Zu umständlich agierend, zu viele unnötige Ballverluste und Fehlpässe wurden auf beiden Seiten registriert. Registriert wurden aber auch die unzähligen harten Techtelmechtel, welche erstmals in der 26. Minute mit einer Strafe gegen Lukas Grunder geahndet wurden. Die Schiedsrichter gaben Malans zudem einen Penalty oberdrauf. Der sonst so sichere Penaltykiller, Joel Friolet scheiterte aber an diesem Versuch kläglich. Sein Frust über dieses Scheitern gegen seine Ex- Teamkollegen war offenbar so gross, dass er bei seinem nächsten Einsatz nach einem Frustfoul, ebenfalls auf die Strafbank wandern musste. Die Strafzeiten verblieben jedoch beiderseitig unbeschadet. Nur ein paar Zeigerumdrehungen später der nächste Penalty-Entscheid gegen Winterthur. Diesmal nahm Topskorer Tim Braillard Anlauf, doch auch er zeigte Nerven und verschoss kläglich. Die weiteren Minuten verstrichen auf einem tiefen spielerischen Niveau mit sehr wenig Unterhaltungswert für die Zuschauer.
Auch das Schlussdrittel war vorab durch das harte Spiel der Rychenberger geprägt. Viele Fouls mussten gepfiffen werden. Dennoch wurde das Gezeigte wesentlich besser als es die vergangenen Minuten zeigten. Herrlich dann das „erlösende“ Tor zum 3:1 durch Remo Buchli auf einen Querpass von Patrick Vetsch in der 44. Spielminute. Eine Art Befreiung von der harten Umklammerung der Winterthurer. Dennoch kamen die Zürcher nur vier Minuten später wieder heran, als Schwerzmann mit seinem zweiten Tor an diesem Abend den Anschlusstreffer erzielen konnte. Doch postwendend die Antwort der Alligatoren durch Hartmann zum 4:2. Als Vojtech Skalik in der 55. Minute mit einem gezogenen Handgelenkschuss das Skore auf 5:2 erhöhte, war die Partie grundsätzlich entschieden. Ein wiederholtes Vergehen gegen Winterthur eröffnete den Bündner eine neuerliche Chance in Überzahl zu agieren. Dieses Mal ging‘s flott und Laely erzielte im Powerplay den sechsten entscheidenden Treffer. Auch Daniel Kläger liess sich noch provozieren und bekam daher eine Auszeit auf dem „Bänkli“. Er konnte sich dort allerdings nur 11 Sekunden ausruhen, weil Mikko Hautaniemi zum 6:3 Schlussresultat einnetzen konnte. Rychenberg liess aber nichts unversucht, nahm ein Timeout in der 58. Minute und liess 6 Feldspieler anstelle des Torhüters auf den Platz. Doch am Skore änderte sich bis zur Schlusssirene in der Folge nichts mehr.
Die Alligatoren retten diesen Sieg über die Zeit und holen sich somit den ersten Playoff-Punkt. Sie wahren damit auch weiterhin ihr Playoff-Heimrecht. Kommenden Samstag geht’s weiter mit Runde 2 in der Oberseen-Halle Winterthur.
Alligator Malans – Rychenberg Winterthur 6:3 (2:1, 0:0, 4:2)
Lust, Maienfeld. – 363 Zuschauer. – SR Hürzeler/Peter.
Tore: 7. Schwerzmann (Huser) 0:1. 10. Ostransky (Dan Hartmann) 1:1. 13. Jäger (Laely) 2:1. 44. Buchli (Patrick Vetsch) 3:1. 49. (48:13) Schwerzmann (Gutknecht) 3:2. 50. (49:15) Dan Hartmann (Kläger) 4:2. 55. Skalik (Braillard) 5:2. 58. (57:16) Laely (Braillard/Ausschluss Niiranen) 6:2. 59. (58:08) Hautaniemi (Frejd/Ausschluss Kläger) 6:3.
Strafen: 2-mal 2 Minuten gegen Alligator Malans, 3-mal 2 Minuten gegen Rychenberg Winterthur.
Alligator Malans: Hitz; Tromm, Berry; Wigrén, Patrick Vetsch; Eberhard, Kläger; Gartmann; Jäger, Friolet,
Laely; Buchli, Braillard, Skalik; Ostransky, Dan Hartmann, Hummer.
Rychenberg Winterthur: Eder; Niiranen, Huber; Gutknecht, Johannes Hartmann; Huser, Mahler; Hautaniemi, Grunder, Schaub; Kern, Borth, Frejd; Schwerzmann, Gassmann, Buff; Diem.
Bemerkungen: Alligator Malans ohne Nino Vetsch, Rychenberg Winterthur ohne Langenegger, Kohler und Hühler. – 19. Pfostenschuss Berry. 26. Eder hält Penalty von Friolet. 33. Braillard verschiesst Penalty. 59. (58:08) Time-out Rychenberg Winterthur. Ab 58:08 Rychenberg Winterthur phasenweise ohne Torhüter. – Ostransky und Schwerzmann als beste Spieler ausgezeichnet.
Quelle Telegramm: Unihockey.ch