Das Bündner Derby ist neu lanciert

Mit einem 9:5-Sieg zum 2:3 in der Best-of-7-Serie hat Chur Unihockey am Freitagabend im Play-off-Viertelfinalderby gegen Alligator Malans ein deutliches Lebenszeichen von sich gegeben. Bereits heute Samstag folgt die nächste Auflage des immer bissigeren Duells.
Von Jonas Schneeberger, Zeitungsbericht: «Die Südostschweiz»
Zwei Fragen stellten sich vor dem Anpfiff: Wie gut haben sich Churer von der grassierenden Grippe und den Blessuren erholt, die vor Wochenfrist zur Verschiebung von Spiel 5 geführt hatten. Und: Wo ist Akseli Ahtiainen? Die Antwort über den Gesundheitszustand liess sich spätestens nach 40 Minuten mit einem «sehr gut» beantworten. Und die simple Antwort über den Verbleib des Trainers war nach der Partie zu erfahren: Der Finne musste aus familiären Gründen temporär heimreisen.
Eine dritte Frage stellte sich einige Minuten nach dem Anpfiff: Was ist bloss mit den Abwehrreihen los? Inferior, was die Mannschaften in diesem fünften Spiel der Best-of-7-Viertelfinalserie in der Startviertelstunde in defensiver Hinsicht vorführten. Ein grober Schnitzer führte in der sechsten Minute zum 2:0, zwei noch gröbere in der neunten und elften Minute zum 2:2 und 3:2. Zuerst wars ein Ballverlust in der Mittelzone, danach bekamen Martin Ostransky respektive Christoph Camenisch die Bälle «pfannenfertig» in bester Position vom Gegner aufgelegt.
Churer Glanzpunkt zum 6:3
In der Folge standen die Equipen kompakter, wobei vor allem in der Churer Verteidigung zu Zuordnung stimmte. Malans eröffnete dem Gegner derweil Konterchancen. Zudem führte kurz vor Spielmitte ein Churer Powerplay zum 6:3 durch Topskorer Paolo Riedi. Vorangegangen war eine sehenswerte Kombination, die selbst Churs Trainer Thomas Berger ein anerkennendes Nicken entlockte – ein Bild mit Seltenheitswert. Wenig später verdunkelte sich Bergers Miene zwischenzeitlich wieder. Manuel Hummer verkürzte zum 4:6, und plötzlich drängten die Malanser auf den Anschlusstreffer. In extremis verhinderte Chur-Keeper Patrick Kellenberger das 5:6.
Riedis zweiter Streich
Drei Minuten später erzielte Paolo Riedi in Co-Produktion mit Kari Koskelainen per Konter mit seinem zweiten Treffer das 7:4 – der Treffer sollte sich als vorentscheidend erweisen. Obwohl Churs «Puncher» Joel Hirschi die Malanser in den Schlussminuten mit einer Zweiminutenstrafe beim Stand von 7:5 noch einmal hoffen liess. «Es stimmte im Kopf nicht restlos. 90 Prozent reichen nicht», befand Ahtiainens Stellvertreter, Assistent Patrick Britt, nach der Partie und gelobte Besserung.
Nachdem die fünfte Partie vor Wochenfrist verschoben worden war, geht es in der Serie nun Schlag auf Schlag weiter. Heute steht in Maienfeld Spiel 6 auf dem Programm (Anpfiff um 18 Uhr). Gewinnt Chur erneut, käme es morgen in Chur zur Finalissima (18 Uhr).
Playoff-Viertelfinal_Spiel5-SiegChur
Chur Unihockey – Alligator Malans 9:5 (4:2, 3:2, 2:1)
GBC. – 639 Zuschauer. – SR Baumgartner/Kläsi.
Tore: 1. Thierstein (Camenisch) 1:0. 6. Ludwig 2:0. 8. (7:30) Aro (Kläger) 2:1. 9. (8:18) Ostransky 2:2. 11. Camenisch 3:2. 13. Cavelti (Ludwig) 4:2. 21. Dominioni (Kapanen; Ausschluss Hirschi) 4:3. 25. Hirschi (Binggeli) 5:3. 30. Riedi (Binggeli; Ausschluss Tromm) 6:3. 34. Hummer (Kläger) 6:4. 39. Riedi (Koskelainen) 7:4. 50. Kapanen (Hummer) 7:5. 60. (59:01) Riedi (Ausschluss Hirschi!) 8:5 (ins leere Tor). 60. (59:55) Riedi 9:5 (ins leere Tor).
Strafen: 3-mal 2 Minuten gegen Chur Unihockey. 1-mal 2 Minuten gegen Alligator Malans.
Chur: Kellenberger; Kamaj, Darms; Schneider, Camenisch; Studer, Weber; Studer, Hirschi, Binggeli; Riedi, Thierstein, Koskelainen; Ludwig, Engel, Cavelti.
Malans: Hitz; Gartmann, Eberhard; Tromm, Berry; Aro, Kläger; Vetsch, Ostransky, Hartmann; Buchli, Friolet, Dominioni; Hummer, Kapanen, Skalik; Braillard.
Bemerkungen: Chur ohne Bischofberger, Colagrande, Feiner, Wieland. Malans ohne Joss, Laely, Lutz. – Lattenschüsse: 24. Friolet. 45. Riedi. 49. Braillard. 58:51 Time-out Malans. Malans ab 58:10 ohne Torhüter und mit sechstem Feldspieler.