Alligator Malans verliert den Unihockey-NLA-Spitzenkampf mit 2:6
Der sonst so starke Malanser Torhüter Martin Hitz stiess kurz ein paar nicht druckreife Flüche aus. Einen Schuss von Wilers Captain Philipp Fankhauser konnte er nur abprallen lassen, Topskorer Isaac Rosén stand zur Stelle und traf zum 4:2 für den amtierenden Meister (57.). Mit zwei Treffern ins leere Tor erhöhte Wiler-Ersigen in der Schlussminute gar auf 6:2. Nach dem 3:4 gegen Köniz war dies bereits die zweite Malanser Niederlage in Serie. Vor allem aber bedeutete dies den Verlust der Tabellenführung – der Meister ist nun der neue Leader.
Eine Niederlage, die sich im Spiel andeutete. Nach 33 Minuten hatte Alligators Trainer Daniel Hahne genug gesehen und nahm sein Timeout. Bis zu diesem Zeitpunkt waren seine Malanser mehr Zuschauer als Teilnehmer des Spitzenkampfs in Zuchwil. Nur dank dem überragenden Hitz stand es nur 1:1. Joel Friolet hatte Alligator im ersten Drittel bei einem der spärlichen Vorstösse in Führung gebracht (14.). Natistürmer Adrian Zimmermann mit einem Freischlag kurz nach Wiederanpfiff für Wiler-Ersigen ausgeglichen (21.).
Bis zum Timeout hätte der Meister auch gut 4, 5 oder 6:1 führen können. Dreimal vergab er Chancen in Serie bei Überzahlspielen nach unnötigen, aber berechtigten Malanser Ausschlüssen. Nur Augenblicke nach Hahnes «Zämmaschiss» tauchte Friolet alleine vor dem Berner Tor auf. Das Zeichen war gesetzt, die Malanser beteiligten sich nun ebenfalls am Spiel und zeigten, warum sie die NLA-Tabelle anführten.
Fortan hielt der Spitzenkampf auch was er versprach. Malans liess den Ball wieder laufen, noch nicht ganz so flüssig wie phasenweise in dieser Meisterschaft, aber trotzdem so, dass die Berner Abwehr mehr ins Schwitzen kam. Nino Vetsch brachte die Alligatoren mit einem platzierten Hocheckschuss mit 2:1 in Führung (46.), was Wilers zurückgekehrter Torjäger Mendelin kurz später und Fankhauser (54.) in ein 3:2 kehrten.
Von der grossen Leichtigkeit des Seins, das den Malansern einige hohe Siege bescherte, sind Hahnes Schützlinge etwas entfernt. Das lag diesmal vor allem am Gegner, wie Torhüter Hitz meinte. «Wiler war um Welten besser als beim Hinspiel, es hat es uns sehr schwer gemacht, ins Spiel zu kommen». So tief in der eigenen Hälfte zu stehen, sei nicht der Plan gewesen, «aber wir brachten kaum einen geraden Pass zustande im ersten Drittel», so Hitz. Vielleicht habe der eine oder andere noch müde Beine gehabt nach den harten Trainings in der Natipause. Bis zu den Playoffs Anfang März sollten diese dann wieder fit sein.
Wiler-Ersigen – Malans 6:2 (0:1, 1:0, 5:1)
Sportzentrum Zuchwil. – 565 Zuschauer. – SR Kläsi/Baumgartner.
Tore: 14. Friolet (Nino Vetsch) 0:1. 21. Adrian Zimmermann (Vänttinen) 1:1. 46. Nino Vetsch (Friolet) 1:2. 50. Mendelin (Olofsson) 2:2. 54. Fankhauser (Matthias Hofbauer) 3:2. 57. Rosén (Fankhauser) 4:2. 60. (59:09) Mendelin (Adrian Zimmermann) 5:2 (ins leere Tor). 60. (59:44) Matthias Hofbauer (Rosén) 6:2 (ins leere Tor).
Strafen: keine gegen Wiler-Ersigen, 3mal 2 Minuten gegen Malans.
Wiler-Ersigen: Samuel Zimmermann; Väänänen, Meister; Olofsson, Hirschi; Althaus, Sesulka; Rosén, Matthias Hofbauer, Fankhauser; Mendelin, Adrian Zimmermann, Vänttinen; Sebek, Stettler Tobias Känzig.
Malans: Hitz; Tromm (41. Wigrén), Berry; Patrick Vetsch, Gartmann; Eberhard, Kläger; Nino Vetsch, Friolet, Laely; Skalik, Braillard, Buchli; Jäger, Hartmann, Ostransky.
Bemerkungen: Wiler-Ersigen ohne Gerber, Christoph Hofbauer, Deny Känzig, Nussbächer, Wittwer, Malans ohne Hummer. – 17. Pfostenschuss Vänttinen, 33. Timeout Malans.
Bericht: Reto Voneschen (Die Schweiz am Sonntag)
Bild: Erwin Keller (Archiv)