Die Tiger zu stark für die Alligatoren

Mit einer 2:4-Heimniederlage gegen Leader Tigers Langnau hat gestern das Unihockey-Jahr für Meister Alligator Malans geendet. Die Emmentaler waren die cleverere Equipe. Malans überwintert damit auf Rang 4.
Von Reto Voneschen, Zeitungsbericht: «Die Südostshweiz»
Unihockey. – Ganz und gar nicht Alltägliches erlebten die 621 Zuschauer gestern in Maienfeld: Schiedsrichter Marco Di Cristo verletzte sich in der 25. Minute unglücklich, als er rückwärts über die Bande stieg. Acht Minuten versuchte er mit dick einbandagiertem Fuss weiterzumachen, ehe er unter Schmerzen abwinkte. Glücklicherweise war mit Schiedsrichter-Observer und Ex-NLA-Ref Adrian Kretz einer anwesend, der für Di Cristo einspringen konnte.
Kurzes Hoch
Vom gut halbstündigen Unterbruch nach Di Cristos Ausfall (33.) schien zuerst Alligator Malans zu profitieren. Die Tigers führten 2:0 und waren bis dahin die bessere, da gradlinigere und effizientere Equipe. Mit blitzschnellen Kontern stellten die Emmentaler die Malanser Hintermannschaft immer wieder vor Probleme. Nur drei Minuten nach Wiederanpfiff verkürzte der Malanser Captain Joel Friolet auf 1:2 (36.). Zuvor vergaben die Herrschäftler Grosschancen en masse, selbst einfache Torschüsse wollten den Weg ins Langnauer Gehäuse nicht finden.
Erfolgloses Anrennen
Der Leader aus Langnau brauchte aber nur drei Minuten, um den alten 2-Tore-Abstand – erneut per Konter – wiederherzustellen. So wurde aus dem letzten Drittel ein verzweifeltes Malanser Anrennen auf das Langnauer Tor. Lange schien dieses weiter vernagelt, erst in der 50. Minute gelang wiederum Friolet der Anschlusstreffer.
Zu mehr reichte es aber nicht. Trotz Dauerbelagerung und Herausnahme von Torhüter Martin Hitz 90 Sekunden vor der Sirene blieben die beiden Friolet-Tore die einzige Ausbeute. «Ihre Abwehr war ganz stark», lobte der Malanser Cheftrainer Akseli Ahtiainen den Gegner, «wir haben gar nicht so schlecht gespielt.» Aufwand und Ertrag standen aber in keinem Verhältnis.
Für die Emmentaler war es bereits der 16. Erfolg in Serie. Als Leader gehen sie in die kurze Festtagspause, während Alligator Malans nach vielen Auf und Abs den vierten Rang belegt. Die Pause kommt den Herrschäftlern gelegen. Endlich können sie nach einem anstrengenden Herbst ein paar Tage durchschnaufen. Die entscheidenden Spiele folgen im nächsten Jahr. Am 5. Januar steht die nächste NLA-Partie an, am 12. Januar der Cup-Halbfinal gegen Wiler-Ersigen.
 

(Bildgalerie: Erwin Keller, Kellermedia Grüsch)
Alligator Malans – Tigers Langnau 2:4 (0:2, 1:1, 1:1)
Lust Maienfeld. – 621 Zuschauer. – SR De Lucia/Di Cristo (33. Kretz).
Tore: 7. Trüssel (Dario Langenegger) 0:1. 12. Dario Langenegger (Kropf) 0:2. 36. Friolet (Tromm) 1:2. 39. Mosimann (Krähenbühl) 1:3. 50. Friolet (Kapanen) 2:3. 60. (59:59) Kjellman 2:4 (ins leere Tor).
Strafen: 1-mal 2 Minuten gegen Malans, 2-mal 2 Minuten gegen Langnau.
Malans: Hitz; Joss, Tromm; Berry, Aro; Koller, Kläger; Ostransky, Laely, Schlegel; Hummer, Kapanen, Friolet; Dominioni, Hartmann, Skalik.
Langnau: Philipp Gerber; Trüssel, Stucki; Siegenthaler, Rindlisbacher; Dario Langenegger, Kevin Langenegger; Kjellman, Frejd, Marc-Oliver Gerber; Mosimann, Manuel Engel, Krähenbühl; Kropf, Aeschlimann, Brechbühl.
Bemerkungen: Malans ohne Braillard, Buchli, Lutz, Vetsch (alle verletzt). – 33. Halbstündiger Unterbruch nach verletzungsbedingtem Ausfall von Schiedsrichter. – 59. (58:31) Time-out Malans, anschliessend mehrheitlich ohne Torhüter. – Friolet (Malans) und Dario Langenegger (Langnau) als beste Spieler ausgezeichnet.