Alligator Malans hat gestern die Gelegenheit auf einen Matchball gehabt. Doch die Bündner verloren in der Unihockey-Play-off-Halbfinalserie auswärts gegen Langnau
5:9. Die Emmentaler verkürzten in der Serie damit auf 1:2.
Von Olivier Winistörfer, Zeitungsbericht: «Die Südostschweiz»
Druck war das richtige Wort in der Startphase. Jedoch spürten diesen eher die Bündner, denn die Gastgeber hatten deutlich mehr von der Partie. Die Malanser
ihrerseits taten sich ungemein schwer mit der Spielweise der Emmentaler und kamen kaum zu Chancen in der Offensive.
Als dann die Alligatoren wegen einem Wechselfehler in Unterzahl agieren mussten, fiel das befürchtete 0:1 nach zehn Minuten. Die Bündner kämpften nun zum ersten Mal
in der Serie mit einem Rückstand – und harzten. Die Emmentaler ihrerseits spielten nun frei auf. Der Quali-Sieger kam so zu gefährlichen Torchancen und einer verdienten
3:0-Führung zur Pause.
Viele Chancen, kaum Tore
Was auch immer Akseli Ahtiainen in der Pause zu seinen Schützlingen gesagt hat, es wirkte. Die Bündner kamen taktisch und mental verändert aus der Kabine und übernahmen
das Spielmandat. Remo Buchli knallte den Ball bereits 42 Sekunden nach Wiederanpfiff ins Lattenkreuz und erlöste die Bündner Seele. Ein Comeback lag in der Luft.
Die Chancen dafür waren auch zur Genüge da. Doch die Malanser Angriffswelle wurde von Langnaus Philipp Gerber gestoppt. Der Torhüter fischte sogar Nino Vetschs gut
platzierten Schuss noch sensationell aus dem Tor.
Die Malanser verfielen nun immer mehr dem Frust in der Offensive, was die Emmentaler gnadenlos mit Kontertoren bestraften. So schlug es immer wieder ein im Kasten
von Martin Hitz, den dabei kaum eine Schuld traf, und die Besucher wurden mit einem deutlichen 2:7 in die Garderobe geschickt.
Kurze Hoffnung
Die Alligatoren wollten aber trotz dem hohen Rückstand nicht aufgeben. Hoffnung flammte sogar wieder auf, als Tommi Aro in der 48. Minute auf 4:7 verkürzen konnte.
Die Malanser schnupperten nun am Anschlusstreffer. Doch wiederum in dieser drückenden Phase musste der Schweizer Meister mit zwei Gegentreffern innerhalb neun Sekunden
zum 4:9 einen harten Dämpfer hinnehmen. Das 5:9 der Malanser blieb dann nur noch Resultatkosmetik. Malans-Captain Joel Friolet zeigte sich nach dem Spiel dementsprechend
enttäuscht: «Wir haben den Start schlicht und einfach verschlafen. Wir hatten dann zwar ab dem zweiten Drittel mehr vom Spiel, aber durch dumme Strafen und Gegenkonter,
die die Langnauer eiskalt ausnutzten, uns selber ein Bein gestellt.»
Doch Friolet und die Alligatoren wollen nicht den Kopf in den Sand stecken: «Wir haben noch immer das Heimrecht und uns geschworen, zu Hause nicht zu verlieren. Die
Kleinigkeiten werden aber entscheidend sein.»
Tigers Langnau – UHC Alligator Malans 9:5 (3:0, 4:2, 2:3)
Espace Arena, Biglen. – 356 Zuschauer. – SR Baumgartner/Kläsi.
Tore: 10. Rindlisbacher (Stucki) PP 1:0. 12. Siegenthaler (Stucki) 2:0. 15. D. Langenegger (Frejd) 3:0. 21. Buchli (Kläger) 3:1. 30. Engel 4:1.31. Kläger (Buchli)
4:2. 34. Mosimann (Engel) 5:2. 37. Frejd (Rindlisbacher) 6:2. 40. Engel (Stucki) 7:2. 47. Skalik (Friolet) PP 7:3. 48. Aro (Hartmann) 7:4. 51:16 Mosimann (Engel) 8:4.
51:25 Frejd (Gfeller) 9:4. 58. Skalik (Gartmann) 9:5.
Strafen: 5-mal 2 Minuten gegen Langnau, 3-mal 2 Minuten gegen Alligator Malans.
Langnau: P. Gerber; D. Langenegger, Rindlisbacher, Frejd, Kjellman, M.-O. Gerber; Stucki, Siegenthaler, Engel, Krähenbühl, Mosimann; Flükiger, K. Langenegger, Brechbühl,
Aeschlimann, Gfeller; Kropf, Liechti.
Alligator Malans: Hitz; Koller, Kläger, Vetsch, Ostransky, Buchli; Gartmann, Eberhard, Friolet, Skalik, Hartmann; Aro, Berry, Hummer, Braillard, Kapanen; Vogt, Schlegel,
Tromm.
Bemerkungen: Malans ab 58. Minute ohne Torhüter.
Bild: Erwin Keller