Die Finalissima in den Unihockey-Halbfinal-Playoffs ist nach der gestrigen 2:5-Auswärtsniederlage der Malanser Alligatoren Tatsache.
Morgen im entscheidenden siebten Spiel in Maienfeld müssen sich die Herrschäftler gewaltig steigern.
Ein Backhandschuss, so genau und hart wie eine Vorhand Roger Federers, stand am Anfang des Endes von Alligator Malans gestern in der Berner Weissensteinhalle. Der Könizer Schwede Christian Kjellman verwertete einen Querpass Emanuel Anteners traumhaft schön zum 5:2 (49.). Ein Albtraum war der Treffer für die Alligatoren und ihre in zwei Fanbussen angereisten Anhänger. „Ausser Spesen, nichts gewesen“, hiess es nach der klaren Niederlage. Spiel 7 morgen in Maienfeld (17 Uhr) muss über den Einzug in den ersten Superfinal der Schweizer Unihockey-Geschichte entscheiden. Die Vorteile liegen nun eher wieder auf Könizer Seite.
Zweitschwächste Play-off-Vorstellung
Wohl nur der Malanser Vereinskassier dürfte Freude an der gestrigen Leistung der Alligatoren gehabt haben. Zahm, ungenau, fehlerhaft – so ist die Vorstellung am treffendsten beschrieben. Wohl nur das zweite Viertelfinalspiel in Winterthur (5:16) dürfte in dieser Play-off-Kampagne schwächer gewesen sein, als die gestrige Partie. Von der Energie und dem Schwung aus den beiden Siegen am Osterwochenende war wenig mehr übrig geblieben. Das begann schon damit, dass die Malanser auf das in den siegreichen beiden Partien so erfolgsbringende Pressing verzichteten. Und es endete damit, dass die Pässe ihre Abnehmer selten fanden und wenn, dann die Chancen viel zu wenig konsequent genutzt wurden.
Stets im Rückstand
In den ersten zwei Dritteln konnte der Schaden noch in Grenzen gehalten werden. Nach der Könizer Führung (10./19.) verkürzte Martin Ostransky kurz vor der Pause auf 1:2. Hoffnung brachte nach dem dritten Berner Tor
(29.) Kevin Berry in Überzahl mit dem 2:3 zurück (23.). Ebenfalls im Powerplay stellte Luca Graf aber vier Minuten später den alten 2-Tore-Vorsprung wieder her. Im Schlussdrittel bündelte zwar Cheftrainer Daniel Hahne seine besten Kräfte auf zwei Linien, mehr Druck aufs Könizer Tor brachten die Malanser trotzdem nicht zustande. Auch die Herausnahme des tadellosen Hüters Martin Hitz zu Gunsten eines sechsten Feldspielers drei Minuten vor Schluss, half nicht.
Köniz – Alligator Malans 5:2 (2:1, 2:1, 1:0)
Weissenstein Bern. – 1016 Zuschauer. – SR Güpfert/Ziegler.
Tore: 10. Oliver Schmocker (Maurer) 1:0. 19. (18:53) Antener (Jonas
Ledergerber) 2:0. 20. (19:17) Ostransky (Jäger) 2:1. 29. Dumauthioz
(Maurer) 3:1. 33. Berry (Kläger/Ausschluss Christian Ledergerber) 3:2.
37. Graf (Pillichody/Ausschluss Braillard) 4:2. 49. Kjellman (Antener) 5:2.
Floorball Köniz: Thut; Kuchen, Kaspar Schmocker; Graf, Christian Ledergerber; Müller, Righini; Jonas Ledergerber, Antener, Kjellman; Dumauthioz, Maurer, Oliver Schmocker; Castrischer, Pillichody, Nino Wälti; Berweger.
Alligator Malans: Hitz; Gartmann, Kläger; Patrick Vetsch, Wigren; Berry, Tromm; Hartmann, Jäger, Ostransky; Braillard, Buchli, Skalik; Friolet, Laely, Hummer; Nino Vetsch.
Bemerkungen: Köniz ohne Dario Wälti, Malans ohne Holenstein. – 57:09 Timeout Malans, anschliessend mehrheitlich ohne Torhüter. – Graf und Kläger als beste Spieler ausgezeichnet.
Von Reto Voneschen, Zeitungsbericht: "Die Südostschweiz"