Hitz hext Alligator zum Sieg

Alligator Malans hat gestern im fünften Spiel des Play-off-Halbfinals den Krimi gegen Langnau dank einem starken Goalie Martin Hitz mit 7:6 nach Verlängerung gewonnen.
Von Olivier Winistörfer, Zeitungsbericht: «Die Südostschweiz»
Die Malanser hatten kaum Zeit, die Enttäuschung zu verdauen. Der Schweizer Meister musste nach der bitteren 3:4 – Heimniederlage bereits gestern wieder im Emmental ran. Dort wartete wiederum Jens Frejd und ein drohendes Déjà-vu: Der Schwede hielt wie bereits am Samstag 30 Sekunden vor Schluss bei Gleichstand den Ball hinter dem eigenen Tor. Die Alligatoren mussten abermals einen spielentscheidenden Gegentreffer kurz vor Schluss befürchten. Dies, obwohl alles verheissungsvoll für die Bündner anfing.
Die Malanser starteten mit viel Schwung in die Partie. Als die Langnauer bereits in der ersten Minute eine Strafe nahmen, bauten die Alligatoren das Powerplay ruhig auf und liessen den Ball zirkulieren – bis dann Vojtech Skalik diesen plötzlich in die Maschen hämmerte. Der wichtige Start war geglückt aus Bündner Sicht. Das 1:0 hielt bis zur Pause.
Auch zu Beginn des zweiten Drittels waren Akseli Ahtiainens Schützlinge spielbestimmend. Vojtech Skalik unterstrich die Bündner Dominanz in der Startphase mit seinem zweiten Treffer. Das Spiel wurde nach dem Powerplayanschlusstreffer der Langnauer sehr intensiv und es gab Chancen vor beiden Toren. Malans’ Torhüter Martin Hitz brillierte aber mit einigen Glanzparaden und hielt das 3:2 für die Bündner.
3:1, 3:4, 6:4, 6:6
Dies hielt jedoch nur kurz, denn bereits nach fünf Minuten lagen die Alligatoren mit 3:4 zurück. Das Damoklesschwert hing nun über den Bündnern. Doch Akseli Ahtiainens Team liess sich davon nicht beirren und
packte sein schönstes Unihockey aus. Innerhalb von vier Minuten drehten sie die Partie zu einem 6:4. Viele hatten das Spiel nun bereits abgehakt, nicht aber die Langnauer. Der Qualisieger nahm den Torhüter raus und glich durch zwei schöne Tore wieder aus. Und dann stand da Frejd wieder. 30 Sekunden fehlten auf der Uhr und das Déjà-vu kündete sich an. Doch dieses Mal kam der Schwede nicht an Martin Hitz vorbei. «Ich hatte nach gestern wieder etwas gut zu machen und dachte einfach, dass ich Frejd nicht vorbeilassen würde», meinte der Malanser Schlussmann. Das Spiel ging in die Verlängerung.
Penalty als Wende
Dort überschlugen sich die Ereignisse. Die Gastgeber suchten vor der tobenden Espace-Arena den Siegtreffer und droschen ein ums andere Mal auf das Malanser Tor. Doch dort war eine Wand mit dem Namen Hitz. Dieser liess niemanden mehr vorbei, auch nicht Jens Frejd bei dessen Penalty in der neunten Minute der Verlängerung, bei dem der Ball schliesslich am Pfosten landete. Nun kamen die Bündner zu ihrer Chance im Powerplay, und Lauri Kapanen schloss eine wunderschöne Passkombination mit dem Siegestreffer zum 7:6 ab.
Die meisten Malansern hatten aber kaum noch die Kraft, um zu feiern. Vor allem Martin Hitz konnte die Erschöpfung nicht verheimlichen: «Ich glaube, ich habe noch selten so geschwitzt wie Heute.» Der Schweizermeister holte sich somit den Heimvorteil zurück und kann am kommenden Samstag (18 Uhr, Maienfeld) vor heimischem Publikum die Serie für sich entscheiden. Schlussmann Hitz sieht vor allem die Defensive in der Pflicht: «Wir müssen hinten cleverer spielen und dürfen sie nicht ihr Spiel aufziehen lassen, denn ich will nicht noch einmal nach Biglen reisen.»

Tigers Langnau – UHC Alligator Malans 6:7 n.V. (0:1, 2:2, 4:3, 0:1)
Espace-Arena, Biglen. – 511 Zuschauer. – SR Baumgartner/Kläsi.
Tore: 2. Skalik (Friolet, Ausschluss M.-O. Gerber) 0:1. 27. Skalik (Ostransky) 0:2. 30 (29:39). M. Engel (Frejd, Ausschluss Kapanen) 1:2. 30 (29:59). Friolet (Kapanen) 1:3. 33. Mosimann (Krähenbühl) 2:3. 42. Stucki (Krähenbühl) 3:3. 46. Mosimann (Stucki, Ausschluss Ostransky) 4:3. 50. Skalik (Ostransky) 4:4. 52. Hummer (Kapanen) 4:5. 54. Berry (Remo Buchli) 4:6. 58. Stucki (Frejd) 5:6. 59. M. Engel (Stucki) 6:6. 75. Kapanen (Friolet, Ausschluss Stucki) 6:7.
Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Tigers Langnau. 6mal 2 Minuten gegen UHC Alligator Malans.
Unihockey Tigers: Ph. Gerber; Rindlisbacher, D. Langenegger; Stucki, Siegenthaler; Flükiger, K. Langenegger; Kjellman, Frejd, M.O. Gerber; Engel, Krähenbühl, Mosimann; Aeschlimann, Kropf, Brechbühl.
Alligator Malans: Hitz; Eberhard, Gartmann; Kläger, Joss; Berry; Ostransky, Buchli, Skalik; Kapanen, Braillard, Friolet; Hartmann, Hummer, Vetsch.
Bemerkungen: Unihockey Tigers ohne Trüssel, Alligator Malans ohne Aro, Dominioni Laely und Lutz. – 18. Pfostenschuss Frejd, 68. Pfostenschuss Frejd, 69. Frejd setzt Penalty an den Pfosten.