Null Punkte aufs Konto ist das Ergebnis für Alligator Malans aus dieser Doppelrunde. Sie verlieren gegen A-Neuling Zug United von 659 Zuschauern klar und deutlich mit 2-7.
Christian Stucki goes Unihockey! 659 Zuschauer bekamen diesen prominenten Hünen und Unspunnensieger Stucky schon mal hautnah zu sehen. Der Koloss liess es sich nicht nehmen, im Zuger Dress das Anspiel mit dem daher zierlich scheinenden Gegenüber (Joel Friolet) gleich selbst auszuführen. Doch damit endete auch schon die Herrlichkeit aus Gästesicht. Es wird ein Abend, welcher schnell vergessen werden muss. Es war nicht nur der farblich- und voller Hilfslinien gestaltete Hallenboden in der Hertihalle, oder der ungewohnte rote Spielball. Es war auch nicht nur die Tatsache von vielen verletzungsbedingten gewichtigen Absenzen im Malanser Team. Nein, es waren vor allem auch die vielen Unkonzentriertheiten, die vielen Ballverluste, die ungenauen Zuspiele usw, welche die Niederlage gegen den A-Neuling zur Folge hatte. Es gibt offenbar diese Tage, an denen einfach nichts gelingen will.
Das Unheil aus Malanser Sicht begann schon nach knappen 4 Spielminuten. Ein grosses Durcheinander vor dem Malanser Gehäuse, bei welchem die Zuger Stürmer gleich mehrmals abfeuern konnten. Billy Nilsson’s Geschoss war dann definitiv einer zu viel und das Heimteam führte bereits zu dieser frühen Spielzeit. Die Zuger schienen von der grossen Zuschauerkulisse erst recht motiviert zu sein und zwangen den Alligatoren zunehmend ihr Spiel auf. Nur sporadisch kamen auch die Alligatoren zu gefährlichen Torszenen. Eine Schutzraumverletzung vor dem Zuger Tor führte in der 16. Minute zur ersten Strafe gegen das Heimteam. Doch anstatt den vermeintlichen Ausgleich zu erzielen, hiess es plötzlich 2:0 für Zug! Kevin Berry als hinterster Mann mit dem Vorweihnachtsgeschenk auf Steven Fiechter, welcher in der Folge alleine auf Yannick Vogt losziehen konnte und zum umjubelten Shorthander einnetzen konnte. Das erste Drittel endete somit mit dieser zu diesem Zeitpunkt auch verdienten Zuger Doppelführung.
Die Ansprache in der Malanser Garderobe schien die Wirkung auf dem Feld vorerst nicht verfehlt zu haben. Die Gäste traten nun vehementer und etwas offensiver auf. Sie liefen jedoch dem Heimteam voll ins offene Messer, denn der allererste Kontervorstoss wurde durch Markus Thunvall kaltblütig zum 3-0 ausgenutzt. Erneut reihten sich auf Malanser Seite Fehler an Fehler und der keck aufspielende A-Neuling vernichtete stets die wenigen Torchancen der Alligatoren. Jo Denis Bärtschi brachte in der 29. Spielminute die Hoffnung auf Malanser Seite aber wieder zurück. Sein starker Einsatz konnte er mit dem 3-1 krönen. Doch das Malanser Aufbäumen war nur von kurzer Dauer, denn das sonst gewohnte Tempospiel und der verbundene Zug aufs Tor war heute Abend schlicht Fehlanzeige. Die Coaches reagierten und stellten die Formationen leicht um. Doch kurz vor der zweiten Pause schlug es bei Vogt erneut ein. Erneut traf Thunvall zum bereits vorentscheidenden 4-1.
Malans fortan nur noch mit 2 Blocks agierend, wollte im Schlussdrittel den Turnaround erzwingen. Sie schwächten ihr Vorhaben mit einer Strafe, welche gegen Remo Buchli ausgesprochen wurde. Buchli musste nur gerade mal 11 Sekunden auf der Bank ausharren, denn Nilsson erhöhte das Score bereits auf 5-1. Weitere drei Spielminuten später war die Hand der Schiris schon wieder oben. Diesmal traf es Berry, welcher wegen Stockschlags verurteilt worden ist. Diesmal hielt die Malanser Box jedoch dicht. Wie aus dem Nichts und mit einem gewissen Frustpotential verkürzte Buchli in der 52. Minute auf 5-2, doch bereits beim nächsten Gegenstoss pfiffen die Schiedrichter die nächste Strafe gegen die Alligatoren. Christoph Camenisch wurde ein vermeintliches Sperren geahndet. Diese Strafe ist auch auf grossen Unmut der kleinen Malanser Fangruppe gestossen, denn Camenisch konnte sich vor dem heranstürmenden Zuger nicht einfach in Luft auflösen. Dieses neuerliche Unterzahlspiel war dann wieder eines zu viel und Manuel Staub traf zum 6-2 in der 54. Minute. Die Würfel sind definitiv gefallen, nur die Malanser Staff glaubte noch an eine Wende. Sie nahmen in der 56. Minute das Timeout und Vogt aus dem Tor. Das Powerplay dann druckvoll und die Chance erhöhte sich noch, als es noch zusätzlich eine Strafe gegen Tassio Suter wegen Stockschlags gab. Mit 6 gegen 4 Feldspieler und der Brechstange wurde der nächste Alligatoren Treffer gesucht. Vergebens, denn Petter Nilsson im Zuger Tor fing den Ball und bediente Thunvall mit seinem Auswurf direkt, welcher zum 7-2 ins verlassene Tor schieben konnte. Weshalb die Zuger Coaches 20 Sekunden vor der Sirene bei diesem Spielstand noch ihr Timeout nahmen, entzieht sich der Kenntnis des Schreibenden. The Show must go on.
Damit sind aus dieser Doppelrunde keine weiteren Punkte aufs Malanser Konto dazu gekommen. Die Zuger haben sich diesen Sieg, dank ihrer überzeugenden, cleveren und auch motivierten Leistung verdient. Für die Alligatoren kommt nun diese 2-Wöchige WM-Pause zur rechten Zeit. Zeit zur Regeneration der verletzten Spieler, Zeit aber auch, sich für den weiteren Verlauf der Saison wieder zu finden.
Zug United – UHC Alligator Malans 7:2 (2:0, 2:1, 3:1)
Stadthalle Zug (Herti), Zug. 659 Zuschauer. SR Kronenberg/Kronenberg.
Tore: 4. B. Nilsson (S. Abt) 1:0. 18. S. Fiechter 2:0 (In Unterzahl, Ausschluss Staub). 21. M. Thunvall (B. Nilsson) 3:0. 29. J. Bärtschi (P. Vetsch) 3:1. 40. M. Thunvall (M. Staub) 4:1. 43. B. Nilsson (M. Staub, Ausschluss Buchli) 5:1. 52. R. Buchli (J. Friolet) 5:2. 54. M. Staub (J. Koutny, Ausschluss Camenisch) 6:2. 59. M. Thunvall (P. Nilsson) 7:2.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Zug United. 3mal 2 Minuten gegen UHC Alligator Malans.
Zug United: P. Nilsson; T. Grüter, Staub; Menon, Kounty; Furger, M. Grüter; Abt, Thunvall, B. Nilsson; Schelbert, Poletti, Suter; Laely, Flütsch, Fiechter; Ersatz: Bär, Müller, Uhr, Crivelli, Vosta.
Alligator Malans: Vogt; Camenisch, D. Hartmann; Tromm, Berry; Künzli, Gratmann; Friolet, Nurmela, N.Vetsch; M. Holenstein, Karlander, Buchli; P. Vetsch, Fehr, Bärtschi; Ersatz: Chr. Hartmann, Bebi.
Bemerkungen: Malans ohne T. Braillard, Obrecht, Veltsmid, Nett (alle verletzt). 56. Timeout Alligator Malans. ab 56. Malans ohne Torhüter. 60. Timeout Zug United.
Beste Spieler: Markus Thunvall für Zug United, Jo Denis Bärtschi für Alligator Malans