
Der Vergleich zwischen den bestklassierten Mannschaften der noch jungen Saison bot hochstehendes Unihockey. Alligator Malans bietet Zug United während 60 Minuten die Stirn, verliert jedoch mit 5:9. Spielerisch ebenbürtig und mit tadelloser Moral auftretend, machen technische Fehler den Unterschied zu Ungunsten der Bündner.
von Thomas Rentsch / UHC Alligator Malans
Das lebhafte Spiel sorgte schon im ersten Drittel mit sechs Toren für beste Unterhaltung. Zug profitierte von zwei Einzelfehlern eiskalt, Malans erspielte sich seine Tore, in dem es das Spiel auseinanderzog und Räume für Kreatives schuf. Beide Teams legten Wert auf Ballbesitz und Spielkontrolle, wobei Alligator spielerische Vorteile besass. In Erinnerung bleiben wird der 1:1 Ausgleich von Dan Hartmann, nur Sekunden nach dem Zuger Führungstreffer: ein scharfer Flippass von Christoph Camenisch verwertete der Captain magistral direkt im Lattenkreuz. Allgemein gefiel die Körpersprache der Bündner, die sich den grossen Namen im gegnerischen Team aggressiv und diszipliniert entgegenwarfen.
Im Mitteldrittel nahm Zug Fahrt auf und Malans verlor den Zugriff auf die Spielgestaltung etwas. Zuteilungsprobleme und unerklärlich viele Schnitzer in der Ballkontrolle der Alligatoren zogen sich durch den Abend, während die Zentralschweizer offensichtlich keine derartigen Probleme hatten. Die Zuger Zweitoreführung nach 30 Minuten war die logische Folge. Mike Jäger bestätigte seine tolle Form der Frühsaison, in dem er auch in diesem Spiel skorte (4:5, 32`). Und mit rigorosem Einsatz im Vorwärts- und Rückwärtsgang für Attraktion auf der Tribüne, Strafminuten und Energie sorgte. Die Unparteiischen sorgten mit ihrer Regelauslegung zeitweise für Bündner Unverständnis, da sie deutlich häufiger Strafen erhielten. Dank stabiler Blockarbeit und Daniel Müngers Paraden hielt sich der Schaden aber in Grenzen: Kurz vor Ende des Mitteldrittels entwischte Iiro Lankinen der Zuger Powerplayformation und erzielte das Anschlusstor zum 5:6 für Alligator Malans. Mit dem Shorthander holten sich die Herschäftler Moral fürs letzte Drittel, die Zentralschweizer blieben in Reichweite. Tatsächlich gelang es nach der Pause, den Ball in den eigenen Reihen zu halten und freie Räume in der Gästeabwehr für zielstrebige Abschlüsse zu nutzen. Leider aber ohne für zählbare Torerfolge – der Zuger Bestplayer Severin Nigg traf in der 52. Minute nach einem Ballgewinn zur Zweitoreführung und zum Gamewinner.
Die rund 400 Besucher in Maienfeld brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen. Ein spannendes, taktisch und kämpferisches Spiel mit wunderschönen Toren und Spielzügen auf beiden Seiten. Die Alligatoren verlieren zwar – liessen aber wie in allen bisherigen Meisterschaftsspielen dem Gegner wenig Platz für Entfaltung. Wenn nur die ärgerlichen stocktechnischen Fehler nicht gewesen wären! Bei Zug United zeigten die Söldner um Topskorer Sami Johansson, Albin Sjögren, Miko Kailiala und Robin Nilsberth ihre Klasse, wobei sie auch die Schweizer Eigengewächse stark ins Spiel integrierten. Zweifellos ein Team mit Meisterpotenzial – das aber mit cleverer Taktik und unbändigem Willen auch bezwungen werden kann.
Am kommenden Samstag tritt Alligator am Samstag im Cup-Achtelfinal auswärts in Zürich an. Am Sonntagabend wartet das erste Kantonalderby der Saison, auswärts in Chur. Spielbeginn jeweils 18:00 Uhr.
UHC Alligator Malans – Zug United 5:9 (3:3, 2:3, 0:3)
Sporthalle Lust, Maienfeld. 397 Zuschauer. SR Fellinger/Müller.
Tore: 7. F. Flütsch (M. Kailiala) 0:1. 8. D. Hartmann (C. Camenisch) 1:1. 13. T. Jerkku 2:1. 17. S. Johansson 2:2. 17. L. Walser (H. Braillard) 3:2. 20. S. Nigg (A. Sjögren) 3:3. 24. S. Johansson (J. Stettler) 3:4. 30. R. Nilsberth (M. Kailiala) 3:5. 32. M. Jäger (J. Schnell) 4:5. 33. S. Nigg (A. Sjögren) 4:6. 40. I. Lankinen 5:6. 53. S. Nigg (A. Sjögren) 5:7. 59. M. Kailiala 5:8. 60. M. Kailiala 5:9.
Strafen: 4mal 2 Minuten gegen UHC Alligator Malans. 1mal 2 Minuten gegen Zug United.
Alligator Malans:
Münger; Camenisch, Obrecht; Lankinen, Halminen; R. Schubiger, Holenstein; Jerkku, D. Hartmann, Buchli; Jäger, Friolet, Schnell; Walser, V. Schubiger, Braillard.
Ersatz: Bardill; Marugg, Möckli, Störi, Capatt, M. Hartmann.
Verletzt: Britt, Rohner.
Zug United:
Schälin; Nilsberth, Staub; T. Flütsch, Stettler; M. Stocker, Uhr; Kailiala, F. Flütsch, Arnold; S. Nigg, Sjögren, Johansson; J. Stocker, Mock, Eggimann.
Ersatz: Portmann; Neidhart, Jo. Nigg, Ju. Nigg.
Bestplayer: Severin Nigg für Zug United, Mike Jäger für Alligator Malans.
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