Mit Kampfgeist und Wille zum Sieg in Zürich!

Dank einer überzeugenden Teamleistung nach einem drei-Tore Rückstand, wendeten die Alligatoren das Blatt und gewannen ihr erstes Spiel im neuen Jahr gegen Titelanwärter Grasshopperclub Zürich auswärts mit 7:6 Toren.

Zu Beginn der Partie und dem Start ins neue Jahr stellte sich die grosse Frage, welches Team die Weihnachtspause besser überstanden hatte. Vorneweg: Es waren klar die Grasshoppers. Ab dem ersten Bully übernahmen sie gleich das Spieldiktat und drängten mit ihrem druckvollen Angriffsspiel die Alligatoren in ihre Defensivzone zurück. Etwas Hoffnung auf Befreiung kam dann seitens der Bündner erst in der 6. Spielminute auf, als Nico Scalvinoni infolge eines Stockschlags auf die Strafbank wandern musste. Doch weit gefehlt! Das Power-Play – wenn man das darauf Gezeigte so auch nennen darf -, liess echt zu wünschen übrig und ein telefonierter Querpass seitens der Malanser Abwehr wurde durch einen Konter mit dem GC-Star Kim Nilsson herrlich und eiskalt zur 1:0 Führung bestraft. Die Strafe Scalvinonis ist in der Folge ohne weitern Torerfolg der Alligatoren verstrichen, als der bestrafte unmittelbar nach seiner Rückkehr aufs Spielfeld, Back-Hand zur zwei-Tore Führung einschob. Nur der Pfosten nach einem Knaller Nilssons in der 9. Minute, verschonte das Gastteam vor weiterem Ungemach. Langsam aber stetig schienen die Bündner doch auch mitspielen zu wollen und sie kamen in der Folge doch auch vermehrt zu Abschlüssen. Es lief die 12. Minute als Joel Friolet auf Zuspiel von Claudio Laely etwas entgegen dem Spielverlauf den Anschlusstreffer erzielen konnte. Dennoch kam nun Stimmung auf und als der an diesem Abend hervorragende Goalie Martin Hitz mit einem seiner bekannten Auswürfe Nino Vetsch bediente, welcher dann den Ausgleich nur um Haaresbreite verzog, war sie zurück – die Hoffnung auf einen hochstehenden Kampf. In der 15. Minute dann ein Stockschlagvergehen von Tim Braillard. Das Unterzahlspiel schien beinahe überstanden als eine Sekunde vor Ablauf der Strafzeit, Nilsson nach einem herrlichen Zuspiel von Christoph Meier auf 3:1 erhöhen konnte. Die Alligatoren fielen dann prompt wieder in den zuvor gezeigten Schlafmodus zurück und als Meier kurz vor der Pausensirene gar zum 4:1 erhöhen konnte, glaubten viele der über 1‘000 anwesenden Zuschauer, dass diese Partie bereits vorentschieden sei. Dieser Treffer fiel beim personellen Bestand von je vier Feldspielern, weil gleichzeitig in der 19. Minute, Michael Zürcher und Nino Vetsch ihre Strafbänke hüten mussten.
Was dann in der Garderobe seitens der Alligatoren besprochen wurde ist detailliert nicht bekannt. Nur, dass für die „Wacht-Auf!“ – Wort-Tiraden von Headcoach Daniel Hahne die 10-Minütige Pausenzeit schlicht nicht ausreichte und das Team deshalb verspätet wieder in der Halle erschien. Da kam erstmals eine der neuen Regeln ins Spiel, welche lautet, dass nach 10 Minuten die Mannschaften am Bullykreis bereitstehen müssen, andernfalls es eine 2-Minutenstrafe absetzt. So kam es auch, die Alligatoren mussten noch über eine Minute nur zu dritt einen weiteren Treffer verhindern, was ihnen dank guter Defensivleistung auch gelang. Überhaupt schienen die Malanser wie verwandelt aus der Kabine gekommen zu sein. Plötzlich waren es die Zürcher welche sich nur noch mit Abwehrarbeit beschäftigen konnten. Dank einem „Big-Save“ des Zürcher Hüters Lukas Wittwer in der 22. Minute auf ein Geschoss von Daniel Kläger wurde vorerst ein weiterer Anschlusstreffer verhindert. Doch der Druck der Alligatoren blieb konstant hoch und als Remo Buchli bei Spielhälfte – welcher erstmals nach seiner Verletzung wieder im Einsatz stand – Mike Jäger herrlich anspielen konnte, war er da der verdiente Anschlusstreffer. Die Hoffnung kehrte zurück. Nur eine Zeigerumdrehung später sah Kevin Berry sein Geschoss von der Torumrandung abgelenkt, doch Vojtech Skalik machte es nur 20 Sekunden später besser und schoss zum Ausgleich. Dieser Treffer war einer zuviel für das Heimteam und Coach Luan Misini nahm sein Timeout. Dieses hatte zur Folge, dass für den Rest des Mitteldrittels das Geschehen wieder etwas ausgeglichener war, doch weiter Zählbares wurde nicht mehr erreicht. Mit diesem offenen Schlagabtausch ging es in die zweite Pause.
In dieser Pause musste Hahne deutlich weniger Worte verlieren, denn die Alligatoren erschienen schon 1 ½ Minuten vor Ende der Pausenzeit zurück auf dem Feld. Zu willig und bissig waren sie offensichtlich, hier noch was richten zu können. Die Matchuhr zeigte nach Wiederbeginn erst 35 Sekunden an, als der Malanser Mobiliar Top-Skorer Tim Braillard auf Zuspiel von Joel Friolet, das Gastteam erstmals an diesem Abend in Führung brachte. Alligator blieb während den nachfolgenden Minuten weiterhin die spielbestimmende Mannschaft und als in der 45. Minute Joël Rüegger wegen Stossens auf die Strafbank wanderte, war die Chance zur zwei-Toreführung aus Bündnersicht gegeben. Doch diese blieb ungenutzt. GC nun sichtlich bemüht nicht weiter ins offene Messer zu rennen, glich das Geschehen wieder aus und ihr Druck erhöhte sich zunehmend. Hitz behielt sein Team mit glänzenden Paraden vorerst im Spiel. In der 47. Spielminute war es aber dennoch geschehen, als Luca Maffioletti auf ein Zuspiel von Thomas Grüter zum 5:5 ausgleichen konnte. Der Druck der Grasshoppers nun praktisch am Siedepunkt und es folgten nun die lehrbuchmässig herausgespielten schnellen Konter der Alligatoren, welche die Zürcher an den Rand der Verzweiflung brachten. In der 50.Spielminute war es Captain Claudio Laely und in der 54. Minute Friolet, welche beide auf die Zuspiele von Topskorer Braillard einnetzen konnten. Die Alligatoren lagen nun mit zwei Toren in Front. Gegenüber dem Startdrittel war hier offensichtlich eine völlig andere Mannschaft am Werke. GC war somit auf dem linken Fuss erwischt worden, doch aufgegeben hatten sie sich noch keinesfalls. Es lief die 56. Minute als Christoph Meier mit einem Loop herrlich den ungedeckten Alain Kaiser im Slot bediente welche seinen Pass ins hohe Eck unhaltbar für Hitz ablenken konnte. Die Spannung war zurück und als Kläger in der 57. Minute noch auf die Strafbank wandern musste, brannte es in der Folge lichterloh vor dem Alligatoren-Tor. Jeder für Jeden hiess die Abwehrschlacht der Bündner, einfach weg mit dem Ball! Nilssons Geschoss in der zweitletzten Minute prallte von der Latte zurück ins Feld. Die Alligatoren überstanden dieses kräfteraubende Unterzahlspiel bravourös und so verstrichen auch die letzten Sekunden. Selbst die Herausnahme Wittwers zu Gunsten eines weiteren Feldspielers brachte keine Resultateveränderung mehr. Alligator Malans gewann dieses Spiel absolut verdient und dies nach einem drei-Tore Rückstand im Startdrittel. Ab dem Mitteldrittel zeigten die Malanser ihr wahres Gesicht und dank diesem Sieg konnte nun auch eine Serie von Niederlagen gegen die Grasshoppers beendet werden.
GC_Alligator_20150103_ThomaClaudio
Bild: Claudio Thoma, unihockey-fotos.ch
Titelbild: Martin Kläger

Grasshoppers – Alligator Malans 6:7 (4:1, 0:3, 2:3)
Hardau Zürich. – 1081 Zuschauer. – SR Hürzeler/Peter.
Tore: 7. (6:37) Nilsson (Hostettler/Ausschluss Scalvinoni!) 1:0. 8. (7:48) Scalvinoni (Maffioletti) 2:0. 12. Friolet (Laely) 2:1. 17. Nilsson (Meier/Ausschluss Braillard) 3:1. 20. Meier (Ausschlüsse Zürcher; Nino Vetsch) 4:1. 25. Jäger (Buchli) 4:2. 31. (30:24) Kläger (Jäger) 4:3. 32. (31:40) Skalik (Patrick Vetsch) 4:4. 41. Braillard (Friolet) 4:5. 47. Maffioletti (Grüter) 5:5. 50. Laely (Braillard) 5:6. 54. Friolet (Braillard) 5:7. 56. Kaiser (Meier) 6:7.
Strafen: je 3mal 2 Minuten.
GC Zürich: Wittwer; Ladner, Staub; Helfenstein, Kaiser; Hostettler, Honold; Zürcher, Scalvinoni, Nilsson; Meier, Rüegger, Berlinger; Maffioletti, Parli, Grüter.
Malans: Hitz; Berry, Tromm; Gartmann, Patrick Vetsch; Eberhard, Kläger; Friolet, Laely, Nino Vetsch; Braillard, Skalik, Hummer; Hartmann, Ostransky, Jäger; Buchli.
Bemerkungen: GC Zürich ohne Björk, Malans ohne Wigren. – 31:40 Timeout GC Zürich., 58. Lattenschuss Nilsson. – Nilsson (GC Zürich) und Friolet (Malans) als beste Spieler ausgezeichnet.