Die Serie der Auswärtssiege in den Unihockey-Play-off-Halbfinals zwischen Alligator Malans und Floorball Köniz geht weiter. Und wie:
Gleich mit 9:1 gewannen die Malanser gestern in der Berner Weissenstein-Halle vor 1316 – mehrheitlich stark enttäuschten – Zuschauern. Eine fulminante Antwort auf die Heimniederlage letzten Sonntag und eine Motivationsspritze für das morgige Spiel in Maienfeld (17 Uhr). Mit dem Sieg gleichen die Malanser Alligatoren in der Best-of-7-Serie auf 2:2 aus.
Vieles wurde erwartet vor dem vierten Aufeinandertreffen der beiden Konterspezialisten. Aber nicht ein Sieg in dieser Höhe. In vielem erinnerte die Partie an das dritte Spiel in den Viertelfinals (5:16), als Winterthur alles, Malans dafür gar nichts gelang. Nach dem ersten Drittel (1:2) deutete noch wenig auf ein Schützenfest hin. Als U21-Captain Simon Nett im Mitteldrittel aber auf 5:1 erhöhte, war der Mist bereits «geführt». Es war dies übrigens Netts Torpremiere im zweiten NLA-Spiel. Am Schluss durfte er sich auch über die Auszeichnung zum besten Spieler freuen.
Der Höhepunkt der Malanser Herrlichkeit waren die beiden Unterzahltore (43./56) von Martin Ostransky. Bereits im Mitteldrittel war der tschechische Routinier (23.) zusammen mit Nett (29./35.) und Claudio Laely (39.) für die Vorentscheidung zuständig. Im Startabschnitt hatten Joel Friolet (9.) und Vojtech Skalik (16.) die Könizer Führung (8.) in ein 2:1 für Malans gewendet.
Vor dem morgigen fünften Aufeinandertreffen wollen die Malanser den Ball flach halten. «Es ist nur ein Sieg, mehr nicht», relativierte der Malanser Coach Patrick Britt. Verdient sei der Erfolg gewesen, «weil wir die Fehlerquote endlich senken konnten», so Britt. Vor allem sei es eine starke Teamleistung gewesen. Entscheidend war auch, dass Cheftrainer Daniel Hahne seine Akteure etwas früher angreifen liess, was Köniz weniger Spielraum bescherte.
In der zweiten Serie sieht es dagegen stark nach einem Durchmarsch Wiler-Ersigens aus. Mit 6:4 gewann der Meister gestern in Biglen gegen Langnau und ging so mit 3:1 in Führung. Morgen hat Wiler im Heimspiel bereits den ersten Matchball. Die Malanser Serie wird dagegen bis mindestens nächsten Samstag dauern. Nach dem heutigen Erfolg sind die Bündner Aktien zur Teilnahme am ersten Superfinal am 18. April in Kloten deutlich gestiegen.
Köniz – Alligator Malans 1:9 (1:2, 0:4, 0:3)
Weissenstein Bern. – 1316 Zuschauer. – SR Güpfert/Ziegler.
Tore: 8. (7:17) Nino Wälti (Maurer/Ausschluss Patrick Vetsch) 1:0. 9. (8:47) Friolet (Laely) 1:1. 16. Skalik (Braillard) 1:2. 23. Ostransky (Hartmann) 1:3. 29. Nett (Friolet) 1:4. 35. Nett (Berry) 1:5. 39. Laely (Friolet) 1:6. 43. Ostransky (Laely/Ausschluss Eberhard!) 1:7. 49. Jäger (Ostransky) 1:8. 56. Ostransky (Ausschluss Jäger!) 1:9.
Strafen: 2-mal 2 Minuten gegen Köniz, 5-mal 2 Minuten gegen Malans.
Malans: Hitz; Tromm, Berry; Wigrén, Patrick Vetsch; Gartmann, Kläger; Eberhard; Laely, Friolet, Hummer; Skalik, Braillard, Buchli; Ostransky, Hartmann, Jäger; Nett, Nino Vetsch.
Bemerkungen: Malans ohne Holenstein. – 53:30 Time-out Köniz. – Christian Ledergerber und Nett als beste Spieler ausgezeichnet.
Von Reto Voneschen, Zeitungsbericht: "Schweiz am Sonntag"